Truthahn vom Grill – Rezept für eine ganze Pute vom Grill mit Füllung. Nicht nur zum Erntedankfest schmeckt dieser Thanksgiving Turkey großartig.
Truthahn vom Grill
Was wäre für die Amerikaner Thanksgiving ohne ihren geliebten „Roasted Turkey“, also den gerösteten Truthahn? Vermutlich wie unser Oktoberfest ohne Bier! 😉
Anders als bei unserem Erntedankfest wird in den USA nicht für die erfolgreiche Ernte gedankt, sondern die Dankbarkeit der gelungenen Überfahrt der damaligen Kolonisten für die „Neue Welt“ Amerika. Der Heimweg mit dem Schiff war alles andere als einfach, denn die Siedler mussten Wind und Wetter trotzen und nicht jeder überlebte diese Strapazen. Daher empfand man tiefe Dankbarkeit als die Pilgerväter 1621 in Massachusetts landeten und sie feierten mit den einheimischen Indianern ein dreitägiges Fest. Es gab nicht nur Getreide, sondern auch gepökeltes und geräuchertes Fleisch, welches das Überleben im Winter sicherte.
Der Thanksgiving Day ist ein staatlich anerkannter Feiertag und einer der höchsten Feiertage in den USA. Jedes Jahr aufs Neue wird am vierten Donnerstag des Monats November Thanksgiving gefeiert. Nicht nur gefeiert, sondern regelrecht zelebriert, denn dann kommen alle Familienmitglieder zusammen und feiern diesen denkwürdigen Tag mit einem großen Festschmaus und einem gerösteten Truthahn. Ähnlich wie bei uns an Weihnachten.
Für dieses Rezept haben wir einen westfälischen Bauerntruthahn von Albers Food mit einem Gewicht von 8 kg verwendet. Den Truthahn haben wir zunächst 24 Stunden in eine Brine gelegt, anschliessend gefüllt und im Kamado Joe Keramikgrill zubereitet.
Folgende Zutaten werden benötigt:
- 1 Truthahn (ca. 7-8 kg)
- ca. 10 Liter Brine (siehe separates Rezept)
- 250 g Brötchen oder Baguette
- 250 g Bacon gewürfelt
- 150 ml Geflügelfond
- 125 ml trockenen Weißwein
- 100 g Kerrygold Butter + 200 g als Injektion
- 3 Zwiebeln
- 2 Staudensellerie
- 1 Ei
- ¾ TL Salz
- ½ TL Pfeffer Symphonie
- ¼ TL geriebene Muskatnuss
- ¼ Bund Petersilie
Zubereitung des Truthahn vom Grill
Solch einen großen Vogel hat man natürlich nicht alle Tage auf dem Grill und man hat erstmal ein wenig Respekt, denn ein solche großer „Flattermann“ ist alleine durch seine Größe ziemlich beeindruckend. Unser Truthahn hat sogar mit rund 9 kg noch etwas mehr Gewicht als angegeben. Dennoch ist ein ganzer Truthahn, bzw. eine Pute vom Grill kein Hexenwerk. Man sollte jedoch ein wenig Zeit und Geduld haben. Zunächst wird der Truthahn gesäubert und in eine Brine eingelegt, die dafür sorgt, dass der Vogel saftig bleibt. Dies sollte optimalerweise am Vortag passieren, denn der Truthahn sollte 24h in der Lake bleiben.
Zubereitung der Füllung
Für das „Stuffing“ schneidet man den Staudensellerie der Länge nach durch und dann quer in kleine Stücke. Die Zwiebel wird geputzt und ebenfalls in Würfel geschnitten. Das Baguette wird in etwa 1,5 cm große Würfel geschnitten und die Petersilie fein gehackt.
Die Speckwürfel werden in einer Pfanne knusprig gebraten. Dazu braucht man kein Öl oder Fett, da der Speck an sich schon Fett genug ist. Ist der Speck schön ausgebraten, gibt man die Zwiebeln und den Sellerie hinzu. Anschließend kommt die Butter, sowie die Brühe und der Weißwein hinzu. Das Ganze lässt man jetzt kurz aufkochen und würzt mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss nach, gibt die gehackte Petersilie dazu und hebt diese unter.
Nun lässt man die Mischung etwas abkühlen. Lauwarm wird sie dann über die Brotwürfel gegeben. Dazu gibt man noch das Ei und vermengt alles vorsichtig mit den Händen. Die Brotwürfel sollten allerdings nicht komplett zerdrückt werden, sondern noch etwas noch Struktur behalten.
Ist alles gut untergemischt, kann man mit dem Füllen des Truthahns beginnen. Auch hier gilt die alte Regel „Fleisch liebt Salz und Salz liebt Fleisch“. Daher sollte das Innere des Truthahns nochmal leicht gesalzen werden. Nun gibt man die Füllung in den Truthahn. Nicht zu feste stopfen denn die Füllung geht noch etwas auf, aber auch nicht zu locker.
Normalerweise sollte die angegebene Füllung komplett in einen großen Truthahn passen. Sollte von der Füllung trotzdem noch etwas übrig sein, formt man einfach einen ovalen Riesenknödel, legt ihn in eine gefettete Auflaufform und gibt ihn ca. 45 Minuten vor Ende der Garzeit des Truthahns in den Ofen. Dann ist nichts verschwendet und schön knusprig wird die Füllung obendrein.
Ist der Truthahn gefüllt, kreuzt man die Beine übereinander und fixiert diese mit einem Stück Küchengarn. In die Brust und in die Schenkel injiziert man jetzt noch etwas flüssige Butter. Das sorgt für Geschmack und Saftigkeit. Nun ist es an der Zeit den Vogel auf den Grillrost zu legen. Empfehlenswert ist es, eine hitzebeständige Auffangschale mit etwas Wasser für das heruntertropfende Fett auf dem Deflektorstein unter dem Truthahn zu platzieren. Der Grill sollte ein indirektes Setup und eine Temperatur von ca. 160°C haben. Mit einem Gewicht von rund 9 kg hat er gerade so auf den Kamado Joe Classic II Keramikgrill gepasst. Viel größer hätte er nicht sein dürfen.
Hat man den Vogel auf den eingeregelten Grill verfrachtet, sollte man die Temperaturen von Rost und Fleisch mit einem Grillthermometer im Auge behalten. Wir haben uns für den neuen MEATER+ entschieden. Den Fühler sollte man im Oberschenkel platzieren. Nun kann man den Grill erstmal alleine lassen, denn bis die gewünschte Kerntemperatur von 78°C erreicht ist, dauert es noch ein paar Stunden. Die Garzeit hängt in erster Linie von der Größe des Truthahns ab.
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Letzte Aktualisierung am 2024-12-09 / Affiliate Links / Bildquelle: Amazon Partnerprogramm
Nach etwa 4 Stunden sollte man ein erstes Mal den Deckel des Grills öffnen und nach dem Garzustand und der Farbe der Haut schauen. Jetzt nimmt man eine Marinadenspritze, zieht aus der Tropfschale etwas Flüssigkeit und verteilt sie gleichmäßig über die Haut des Truthahns. Das schützt vor Austrocknung und gibt der Pute ein tolles Aroma. Diesen Vorgang sollte man bis zum Ende der Garzeit ca. alle 30 Minuten wiederholen.
Die Gesamtgarzeit dieses Truthahns betrug 6:15 h. Nach 5 Stunden haben wir einen Kirschholz-Chunk von Axtschlag mit auf die Glut gelegt, um für ein dezentes und fruchtiges Raucharoma zu sorgen. Wichtig ist, dass man es mit dem Räucherholz nicht übertreibt. Gerade bei Geflügel ist weniger Rauch mehr.
Der Geruch von dem fast fertigen Truthahn und dem leicht aufsteigenden Kirschholzrauch ist einfach grandios. Kurz vor Ende der Garzeit, kann man den Vogel optional noch mit etwas Ahornsirup glasieren.
Wenn der Vogel fertig ist, nimmt man ihn vom Grill, lässt ihn 10 Minuten ruhen und tranchiert ihn dann. Ein absoluter Hochgenuss! Dank der Brine ist er absolut saftig und schmackhaft. Das sanfte Kirschholzraucharoma passt perfekt zum Geflügel. Habt ihr euren Thanksgiving-Turkey schon bestellt?
Hinweis: Falls ihr nicht wisst, wo ihr einen kompletten Truthahn bestellen könnt: Albers Food nimmt ab jetzt Vorbestellungen entgegen und liefert ab dem 12.11. aus.
Das Rezept zum ausdrucken:
Zutaten
- 1 Truthahn
- 10 l Brine
- 250 g Brötchen/Baguette
- 250 g bacon
- 150 ml Geflügelfond
- 125 ml trockenen Weisswein
- 100 g Kerrygold Butter + 200 g als Injektion
- 3 Zwiebeln
- 2 Staudensellerie
- 1 Ei
- 3/4 TL Salz
- 1/2 TL Pfeffer Symphonie
- 1/4 TL geriebene Muskatnuss
- 1/4 Bund Petersilie
Anleitungen
- Solch einen großen Vogel hat man natürlich nicht alle Tage auf dem Grill und man hat erstmal ein wenig Respekt, denn ein solche großer "Flattermann" ist alleine durch seine Größe ziemlich beeindruckend. Unser Truthahn hat sogar mit rund 9 kg noch etwas mehr Gewicht als angegeben. Dennoch ist ein ganzer Truthahn, bzw. eine Pute vom Grill kein Hexenwerk. Man sollte jedoch ein wenig Zeit und Geduld haben. Zunächst wird der Truthahn gesäubert und in eine Brine eingelegt, die dafür sorgt, dass der Vogel saftig bleibt. Dies sollte optimalerweise am Vortag passieren, denn der Truthahn sollte 24h in der Lake bleiben.
- Für das "Stuffing" schneidet man den Staudensellerie der Länge nach durch und dann quer in kleine Stücke. Die Zwiebel wird geputzt und ebenfalls in Würfel geschnitten. Das Baguette wird in etwa 1,5 cm große Würfel geschnitten und die Petersilie fein gehackt. Die Speckwürfel werden in einer Pfanne knusprig gebraten. Dazu braucht man kein Öl oder Fett, da der Speck an sich schon Fett genug ist. Ist der Speck schön ausgebraten, gibt man die Zwiebeln und den Sellerie hinzu. Anschließend kommt die Butter, sowie die Brühe und der Weißwein hinzu. Das Ganze lässt man jetzt kurz aufkochen und würzt mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss nach, gibt die gehackte Petersilie dazu und hebt diese unter. Nun lässt man die Mischung etwas abkühlen. Lauwarm wird sie dann über die Brotwürfel gegeben. Dazu gibt man noch das Ei und vermengt alles vorsichtig mit den Händen. Die Brotwürfel sollten allerdings nicht komplett zerdrückt werden, sondern noch etwas noch Struktur behalten.
- Ist alles gut untergemischt, kann man mit dem Füllen des Truthahns beginnen. Auch hier gilt die alte Regel "Fleisch liebt Salz und Salz liebt Fleisch". Daher sollte das Innere des Truthahns nochmal leicht gesalzen werden. Nun gibt man die Füllung in den Truthahn. Nicht zu feste stopfen denn die Füllung geht noch etwas auf, aber auch nicht zu locker. Normalerweise sollte die angegebene Füllung komplett in einen großen Truthahn passen. Sollte von der Füllung trotzdem noch etwas übrig sein, formt man einfach einen ovalen Riesenknödel, legt ihn in eine gefettete Auflaufform und gibt ihn ca. 45 Minuten vor Ende der Garzeit des Truthahns in den Ofen. Dann ist nichts verschwendet und schön knusprig wird die Füllung obendrein. Ist der Truthahn gefüllt, kreuzt man die Beine übereinander und fixiert diese mit einem Stück Küchengarn. In die Brust und in die Schenkel injiziert man jetzt noch etwas flüssige Butter. Das sorgt für Geschmack und Saftigkeit. Nun ist es an der Zeit den Vogel auf den Grillrost zu legen. Empfehlenswert ist es, eine hitzebeständige Auffangschale mit etwas Wasser für das heruntertropfende Fett auf dem Deflektorstein unter dem Truthahn zu platzieren. Der Grill sollte ein indirektes Setup und eine Temperatur von ca. 160°C haben. Mit einem Gewicht von rund 9 kg hat er gerade so auf den Kamado Joe Classic II Keramikgrill gepasst. Viel größer hätte er nicht sein dürfen.
- Hat man den Vogel auf den eingeregelten Grill verfrachtet, sollte man die Temperaturen von Rost und Fleisch mit einem Grillthermometer im Auge behalten. Wir haben uns für den neuen MEATER+ entschieden. Den Fühler sollte man im Oberschenkel platzieren. Nun kann man den Grill erstmal alleine lassen, denn bis die gewünschte Kerntemperatur von 78°C erreicht ist, dauert es noch ein paar Stunden. Die Garzeit hängt in erster Linie von der Größe des Truthahns ab. Nach etwa 4 Stunden sollte man ein erstes Mal den Deckel des Grills öffnen und nach dem Garzustand und der Farbe der Haut schauen. Jetzt nimmt man eine Marinadenspritze, zieht aus der Tropfschale etwas Flüssigkeit und verteilt sie gleichmäßig über die Haut des Truthahns. Das schützt vor Austrocknung und gibt der Pute ein tolles Aroma. Diesen Vorgang sollte man bis zum Ende der Garzeit ca. alle 30 Minuten wiederholen.
- Die Gesamtgarzeit dieses Truthahns betrug 6:15 h. Nach 5 Stunden haben wir einen Kirschholz-Chunk von Axtschlag mit auf die Glut gelegt, um für ein dezentes und fruchtiges Raucharoma zu sorgen. Wichtig ist, dass man es mit dem Räucherholz nicht übertreibt. Gerade bei Geflügel ist weniger Rauch mehr. Der Geruch von dem fast fertigen Truthahn und dem leicht aufsteigenden Kirschholzrauch ist einfach grandios. Kurz vor Ende der Garzeit, kann man den Vogel optional noch mit etwas Ahornsirup glasieren. Wenn der Vogel fertig ist, nimmt man ihn vom Grill, lässt ihn 10 Minuten ruhen und tranchiert ihn dann. Ein absoluter Hochgenuss! Dank der Brine ist er absolut saftig und schmackhaft.
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Hallo Frank,
das Rezept liest sich super und ich möchte es gern ausprobieren. Kannst du grob abschätzen wie lange ein Truthahn von 4 Kilogramm braucht?
Lieben Dank und viele Grüße
Catrin
Würde mich auch interessieren Uwe
Hi Frank,
würdest Du es genauso im Pelletsmoker machen?