Obazda ist aus der bayrischen Esskultur, vor allem in den Sommermonaten und zum Oktoberfest, nicht weg zu denken. Die traditionelle Käsezubereitung wird als Zwischenmahlzeit zur Brotzeit serviert.
Obazda
Seinen Ursprung hat die pikante Käsezubereitung im Weihenstephaner Bräustüberl und wurde – zumindest den Überlieferungen nach – von der damaligen Wirtin des Stüberls Katharina Eisenreich in den 1920ern das erste Mal serviert. Es handelt sich um eine Resteverwertung, da traditionall ein vollreifer Camembert oder Brie verwendet wird.
Regional gibt es unterschiedliche Bezeichnung für den Obazda (Obatzter oder Obatzda). So wird er auch Angedrückter, Vermischter oder Angebatzter genannt. In Franken nennt man ihn auch Angemachter oder Gerupfter, während er in der Schweiz auch als Gmanschter bekannt ist.
Wissenswert: Seit 26. Juni 2015 ist die Bezeichnung Obatzter bzw. Obazda in der Liste der geschützten geographischen Angaben der EU-Kommission registriert.
Folgende Zutaten werden für 4 Portionen benötigt:
- 200 g Camembert (möglichst vollreif)
- 20 g Butter
- 10 g Paprika edelsüss
- 1 kleine Zwiebel, sehr fein gewürfelt
- 50 g Frischkäse
- 10 g Kümmel
- Salz
- Pfeffer
- 5 – 10 cl Weißbier (je nach Käse)
Obazda zubereiten
Zunächst zerbröselt man den zimmerwarmen Camembert in eine Schüssel und zerdrückt ihn dann mit einer Gabel. Der Camembert sollte möglichst „reif“ sein, sprich kurz vorm Mindesthaltbarkeitsdatum sein, oder auch leicht drüber, denn dann ist er deutlich aromatischer. Nach und nach werden die restlichen Zutaten hinzu gegeben und gründlich vermischt. Das Weißbier sollte idealerweise nach und nach zum Schluss dazu gegeben werden, da es von der Käsesorte abhängt, wie viel Bier benötigt wird und der Obazda sonst zu suppig werden könnte.
Vor dem Servieren sollte der Obatzter noch 1-2 Stunden im Kühlschrank durchziehen, damit er seinen Geschmack entfalten kann. Er sollte jedoch am Tag der Zubereitung gegessen werden, da die Zwiebeln im Brotaufstrich evtl. einen bitteren Geschmack entwickeln können. Das klassische Biergarten-Gericht wird in Bayern mit frischem Schnittlauch bestreut und mit Brezen, Radieschen oder Radi (Rettich) serviert.
Nicht nur zum Oktoberfest oder zur Wiesn ist der „Angemachte“ eine leckere Brotzeit. Auch nördlich des „Weißwurstäquators“ ist die Käsezubereitung ein kulinarisches Highlight. Beim Servieren keinesfalls das offene Weißbier vergessen und dann nach dem ur-bayrischen Motto „wer ko, der ko“ genießen. Zum Angemachten passt prima eine selbstgebackene Brezen.
Tipp: Wenn man statt edelsüßem Paprikapulver geräuchertes Paprikapulver verwendet, ist der Obazda zwar nicht mehr typisch bayrisch, aber geschmacklich auch richtig klasse mit einer leicht rauchigen Note! Probiert es mal aus und viel Spaß beim Nachmachen!
Das Rezept zum ausdrucken:
Zutaten
- 200 g Camembert
- 20 g Butter
- 10 g Paprika edelsüß
- 1 kleine Zwiebel (sehr fein gewürfelt)
- 50 g Frischkäse
- 10 g Kümmel
- Salz
- Pfeffer
- 5-10 cl Weißbier
Anleitungen
- Zunächst zerbröselt man den zimmerwarmen Camembert in eine Schüssel und zerdrückt ihn dann mit einer Gabel. Nach und nach werden die restlichen Zutaten hinzu gegeben und gründlich vermischt. Das Weißbier sollte idealerweise nach und nach zum Schluss dazu gegeben werden, da es von der Käsesorte abhängt, wie viel Bier benötigt wird und der Obazda sonst zu suppig werden könnte.
- Vor dem Servieren sollte der Obatzter noch 1-2 Stunden im Kühlschrank durchziehen, damit er seinen Geschmack entfalten kann. Er sollte jedoch am Tag der Zubereitung gegessen werden, da die Zwiebeln im Brotaufstrich evtl. einen bitteren Geschmack entwickeln können. Das klassische Biergarten-Gericht wird in Bayern mit frischem Schnittlauch bestreut und mit Brezen, Radieschen oder Radi (Rettich) serviert.
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Ma des is a fei guate Rezept. Wird glei nochgmocht….. Aba de restliche Weizen drink ma dazua oda?
Für mich Zuviel Paprika ! Das ist ja nur noch roter Brei !
Hallo Philipp, wo siehst du roten Brei? 10 g Paprikapulver auf ca. 350-400g andere Zutaten sind sicherlich nicht zu viel und sorgen auch nicht für eine durchgehend rote Färbung. Ansonsten kannst du aber auch gerne weniger Paprikapulver nehmen. Oder du drehst mal an den Farbwerten deines Bildschirms, denn dann sieht das auch nicht mehr so rot aus. 😉
@carsten: wenn du den Geschmack von reifem Camembert, Zwiebeln und Kümmel nicht magst, iß keinen Obadzda sondern jungen Gauda, Butterkäse oder einfach Pappe ohne jeglichen Geschmack;)
Hallo ihr Männer
Weißbier hat meine Oma schon in dem obatzten und wir hatten eine Gastwirtschaft .., also einfach probieren und wenn’s net schmeck einfach weglassen ?
Hallo Torsten,
deine Variante mit Weißbier kannte ich auch noch nicht! Aber probieren geht über studieren…
Seit ich mal einen total überreifen Camembert erwischt hatte und dadurch mein Obazda nur nach Seife geschmeckt hat, verwende ich „normalen“ gebe aber etwas Romadur (oder ein anderen Weichkäse mit Rotschmiere) für die Würze dazu.
Ach ja, Zwiebeln kurz blanchieren verhindert die Bitterkeit und den Kümmel knete ich in die Butter damit ich ihn Schneiden und er nicht wegspringen kann denn so entfalten sich die Aromen am besten und die Gefahr auf Kümmel zu beißen ist gleich null.
Du hast das wichtigste nur in der Einleitung genannt, aber bei der Zubereitung außen vor gelassen.
Den typischen Obazda Geschmack gibts nur mit vollreifem Camembert, d.h. man lässt den Camembert so lange bei Zimmertemperatur liegen bis er schön weich (laufig) ist, der Geschmack wird dabei viel würziger.
Wie lange genau das dauert hängt davon ab wie reif (alt) er beim Kauf bereits war, 1-2 Tage kann man aber gerne rechnen.
Wer den Camembert nicht reifen lässt hat einfach nur zerdrückten Käse mit Butter und Frischkäse und keinen Obazda 🙂
10 cl Weißbier scheint mir auf die Menge auch etwas viel zu sein. Wird ziemlich suppig.
Es kommt immer drauf an welchen Käse man verwendet. Die 10 cl sind eigentlich schon korrekt. Habe den Text dahingehend mal ein wenig abgeändert.
Um das Bitterwerden durch die Zwiebeln zu verhindern wird heutzutage die Zwiebel meist weggelassen und als Ringe beim Servieren dazu gegeben.
Die Version mit Weißbier ist mir allerdings auch neu.