Eis vom Grill – geht das überhaupt? Und was ist ein Anti-Hangover-Eis? Was auf den ersten Blick ziemlich verrückt klingt, ist es eigentlich gar nicht…
Kann man Eis grillen?
Natürlich kann man Eis nicht wirklich direkt grillen, denn man eine gefrorene Eiskugel mit dem heißen Grillrost in Berührung kommt, würde sie in sekundenschnelle schmilzen und durch den Rost laufen. Um Eis grillen zu können muss man daher ein paar Vorkehrungen treffen um sofortiges Zerlaufen zu unterbinden. Man muss das Eis also rundherum „einpacken“. Wie das geht, erfahrt ihr in diesem Bericht.
Warum ein Anti-Hangover-Eis?
Der Grund für das Eis ist der Anti-Hangover-Shot von one:47. Erstmals in Berührung kam ich mit dem Anti-Hangover-Shot während des Grilltank Bloggertreffen in Kassel, als uns one:47 drei Kartons der Shots zum testen zur Verfügung gestellt hatte. Der Shot unterstützt den Körper dabei mit zu viel Alkohol fertig zu werden und beugt dem Kater vor, in dem man einen Shot vor dem Trinken und einen Shot vor dem Schlafengehen zu sich nehmen soll. Der Anti-Hangover Shot besteht aus relativ vielen Mineralien, Vitaminen, sowie Pflanzenextrakten aus Ingwer, Artischocke und Kaktusfeige. Vom Geschmack her erinnert das ganze an einen leicht salzigen Multivitaminsaft, der hintenraus eine leichte Ingwer-Schärfe mit sich bringt. Ob der Shot wirklich einem Kater vorbeugt kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen, da der Alkoholkonsum beim Grilltank eher moderat ausgefallen ist. Andrerseits könnte man auch sagen: der Anti-Hangover-Shot wirkt, da keiner der anwesenden Blogger einen Kater hatte. 😉
Wie dem auch sei, die Wirkung des Shots muss ich bei Gelegenheit nochmal genauer testen. Die Idee dahinter finde ich jedoch ziemlich gut und so habe ich mir überlegt, wie man den Shot grilltechnisch nutzen kann. Die erste Idee war eine Anti-Hangover-Barbecuesauce, was sicherlich auch eine ziemlich coole Nummer wäre. Doch die Idee ein Anti-Hangover-Eis zu machen und das dann auch noch zu grillen fand ich dann noch ein wenig reizvoller…
Lange Rede kurzer Sinn: Die Idee für das gegrillte Anti-Hangover-Eis war geboren und musste nur noch umgesetzt werden. Für das Rezept werden folgende Zutaten benötigt:
Für das Eis:
- 4 Eigelb
- 125 g Zucker
- 2 Vanilleschoten
- 250 ml Milch
- 200 ml Sahne
- 2 Anti-Hangover-Shots
Für das Eis vom Grill zusätzlich:
- 4 Eiweiß
- 2 EL Zucker
- Waffeln oder Torteletts
Anti-Hangover-Shot trifft Vanilleeis
Im Grunde handelt es sich beim Eis um ein klassisches Vanilleeis, bei dem jedoch zwei Anti-Hangover-Shots hinzu gegeben werden.
Zunächst werden die Vanilleschoten längs aufgeschnitten und das Vanillemark wird herausgekratzt. Das Eigelb wird mit dem Vanillemark und dem Zucker zu einer homogenen Masse verrührt. In die Eimasse werden dann auch die beiden Anti-Hangover-Shots gerührt.
Die Milch wird in einem Topf mit den ausgekratzten Vanilleschoten erhitzt. Dadurch intensiviert man das Vanillearoma noch ein wenig. Die Eigelb-Zucker-Mischung wird langsam in die Milch eingerührt und unter ständigem Rühren leicht simmern gelassen, bis die Mischung cremiger und etwas fester wird. Dann nimmt man den Topf vom Herd und kühlt ihn sofort runter (am besten in Eiswasser), rührt die Sahne ein und gibt die Eismasse dann in die Eismaschine (Tipp: Unold Gusto). Hier bleibt die Masse etwa 50 Minuten drin, bis es zu einem cremigen Eis geworden ist. Jetzt kann man auch ein erstes Mal probieren und siehe da, dass Anti-Hangover-Eis darf durchaus als gelungen betrachtet werden, denn die fruchtige Note kommt sehr gut bei diesem Eis. Die Schärfe vom Ingwer ist weg und man hat hier ein wirklich gutes Vanilleis mit einem fruchtigen Aroma.
Das Eis muss jetzt noch mindestens für 2-3 Stunden in die Gefriertruhe, da es für den Grill richtig fest sein muss. In der Zwischenzeit bereitet man den Eischnee zu, in dem man 4 Eiweiß mit 2 EL Zucker in der Küchenmaschine zu einem festen Eischnee verrührt.
Wenn das Eis dann richtig durchgefroren ist, nimmt man sich eine Waffel (alternativ geht auch ein Mürbeteig-Tortelett) als Unterlage, gibt dort eine Kugel Eis drauf und ummantelt diese komplett mit dem Eischnee.
Der Grill sollte zu diesem Zeitpunkt auf 250 Grad Celsius indirekte Hitze vorgeheizt sein. Gegrillt wurde in diesem Fall auf dem Broil King Regal 590 Pro Gasgrill, bei dem drei von fünf Brennern für die nötige Leistung sorgten. Die Eiswaffel wird dann in den indirekten Bereich des Grills gestellt und bei geschlossenem Deckel etwa 3-4 Minuten gegrillt, bis die Eischnee-Haube gut gebräunt ist. Wichtig dabei ist eine möglichst hohe Temperatur, da das Eis nicht zu lange auf dem Grill bleiben sollte, da es sonst zu schnell flüssig wird.
Das Eis wird dann sofort vom Grill genommen und serviert. Hier zählt ab jetzt jede Sekunde, da der Kern recht schnell flüssig wird. Wenn man das Eis vom Grill dann anschneidet erkennt man gut, wie die Eischneehaube als Isolationsschicht gewirkt hat, denn das Eis ist noch gefroren.
Eine Waffel mit cremigen Eis unter einer süßen Eischnee-Knusperhaube. Kann denn Eis vom Grill eine Sünde sein? Die Anti-Hangover-Shots machen sich geschmacklich erstaunlich gut in dem Eis und demnächst werde ich vor dem Alkoholgenuss wohl erstmal einen Becher Anti-Hangover-Eis löffeln! 😉
Gegrilltes Eis ist also kein Hexenwerk und man kann das natürlich auch mit jeder anderen Eissorte machen. Viel Spaß beim Nachgrillen!
Das Rezept zum ausdrucken:
Zutaten
Für das Eis
- 4 Eigelb
- 125 g Zucker
- 2 Vanilleschoten
- 250 ml Milch
- 200 ml Sahne
- 2 Anti-Hangover-Shots (optional)
Für das Eis vom Grill zusätzlich:
- 4 Eiweiß
- 2 EL Zucker
- Waffeln oder Torteletts
Anleitungen
- Im Grunde handelt es sich beim Eis um ein klassisches Vanilleeis, bei dem jedoch zwei Anti-Hangover-Shots hinzu gegeben werden. Wer ein klassisches Vanilleeis machen möchte, läßt die Shots einfach weg. Zunächst werden die Vanilleschoten längs aufgeschnitten und das Vanillemark wird herausgekratzt. Das Eigelb wird mit dem Vanillemark und dem Zucker zu einer homogenen Masse verrührt. In die Eimasse werden dann auch die beiden Anti-Hangover-Shots gerührt.
- Die Milch wird in einem Topf mit den ausgekratzten Vanilleschoten erhitzt. Dadurch intensiviert man das Vanillearoma noch ein wenig. Die Eigelb-Zucker-Mischung wird langsam in die Milch eingerührt und unter ständigem Rühren leicht simmern gelassen, bis die Mischung cremiger und etwas fester wird. Dann nimmt man den Topf vom Herd und kühlt ihn sofort runter (am besten in Eiswasser), rührt die Sahne ein und gibt die Eismasse dann in die Eismaschine (Tipp: Unold Gusto). Hier bleibt die Masse etwa 50 Minuten drin, bis es zu einem cremigen Eis geworden ist. Jetzt kann man auch ein erstes Mal probieren und siehe da, dass Anti-Hangover-Eis darf durchaus als gelungen betrachtet werden, denn die fruchtige Note kommt sehr gut bei diesem Eis. Die Schärfe vom Ingwer ist weg und man hat hier ein wirklich gutes Vanilleis mit einem fruchtigen Aroma.
- Das Eis muss jetzt noch mindestens für 2-3 Stunden in die Gefriertruhe, da es für den Grill richtig fest sein muss. In der Zwischenzeit bereitet man den Eischnee zu, in dem man 4 Eiweiß mit 2 EL Zucker in der Küchenmaschine zu einem festen Eischnee verrührt. Wenn das Eis dann richtig durchgefroren ist, nimmt man sich eine Waffel (alternativ geht auch ein Mürbeteig-Tortelett) als Unterlage, gibt dort eine Kugel Eis drauf und ummantelt diese komplett mit dem Eischnee.
- Der Grill sollte zu diesem Zeitpunkt auf 250 Grad Celsius indirekte Hitze vorgeheizt sein. Gegrillt wurde in diesem Fall auf dem Broil King Regal 590 Pro Gasgrill, bei dem drei von fünf Brennern für die nötige Leistung sorgten. Die Eiswaffel wird dann in den indirekten Bereich des Grills gestellt und bei geschlossenem Deckel etwa 3-4 Minuten gegrillt, bis die Eischnee-Haube gut gebräunt ist. Wichtig dabei ist eine möglichst hohe Temperatur, da das Eis nicht zu lange auf dem Grill bleiben sollte, da es sonst zu schnell flüssig wird.
- Das Eis wird dann sofort vom Grill genommen und serviert. Hier zählt ab jetzt jede Sekunde, da der Kern recht schnell flüssig wird. Wenn man das Eis vom Grill dann anschneidet erkennt man gut, wie die Eischneehaube als Isolationsschicht gewirkt hat, denn das Eis ist noch gefroren.
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Oh yummy!
Sieht nicht nur gut aus, sondern kann auch was! 😉
Lg Laura von http://www.allthatchoices.com
Hi Thorsten,
wieder mal ein sehr schöner Beitrag von Dir! Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen dass Eis vom Grill gut funktioniert. Ich mach das immer auf dem (nicht vorgeheizten) Pizzastein und ca. 300 Grad indirekt. Man kann auch gut noch ein bisschen kleingeschnittenes Obst unter dem Eischnee „verstecken“. Übrigens wird Eischnee wohl aus Eiweiß geschlagen und nicht aus Eigelb, wie es im Text steht 😉
VG Mike
Danke für den Hinweis! Habe es korrigiert…