Weißbrot selber backen ist nicht schwer. Wir haben ein traditionelles und vor allem schmackhaftes Weißbrot-Rezept für euch, mit dem ihr dieses geniale Brot in einer Qualität backen könnt, um die euch auch der ein oder andere Bäcker beneiden wird. 😉
Weißbrot selber backen
Weißbrote haben nicht nur in Deutschland eine lange Tradition, selbst im alten Ägypten erhielten Beamte als Teil ihres Lohns täglich zwei Laibe Weißbrot und in Rom gab es eine eigene Innung für Weißbrotbäcker. In Deutschland muss Weißbrot mindestens aus 90% Weizenmehl bestehen. Bis zu 10% dürfen andere Getreidesorten beigemischt werden.
Heutzutage ist Weißbrot jedoch etwas verpönt, da dunklere Vollkornbrote als wertvollere Nahrungsmittel gelten. Wir haben für euch jedoch kein 08/15 Weißbrot-Rezept, welches in 2 Stunden fertig ist, null Eigengeschmack hat und kaum Sättigung erzeugt. Unser Weißbrot kommt mit langer Teigführung daher, bleibt dadurch lange frisch und überzeugt vor allem im Geschmack. Dennoch ist unser Rezept recht einfach gehalten und es werden keinerlei Vorkenntnisse beim Brotbacken benötigt. Das einzige, was ihr braucht, ist etwas Zeit. Die folgende Zutatenmenge bezieht sich auf ein großes Weißbrot a 1 kg oder zwei kleine Weißbrote zu je 500 g.
Für den Vorteig werden folgende Zutaten benötigt:
- 100 g Mehl Typ 550
- 75 ml lauwarmes Wasser
- 1 g frische Hefe
Für den Hauptteig:
- Vorteig
- 600 g Mehl Typ 550
- 420 ml Wasser
- 15 g Meersalz
- 12 g frische Hefe
Zubereitung des Weißbrotes
Wir beginnen mit dem Vorteig. Dieser ist sehr wichtig, damit unser Weißbrot schön saftig bleibt und vor allem Geschmack bekommt. Für den Vorteig braucht es nur drei Zutaten: Mehl, lauwarmes Wasser und etwas frische Hefe. Die Hefe wird in einer größeren Schüssel in dem lauwarmen Wasser aufgelöst. Dazu kommt nun das Mehl. Alles wird jetzt von Hand oder noch einfacher, mithilfe des Stils eines Holzkochlöffels gut durchgeknetet bzw. gemischt. Es muss kein glatter Teig entstehen, sondern lediglich so viel geknetet oder gerührt sein, dass kein Mehl mehr übrig ist, sondern sich alles gut vermischt hat. Das war es auch schon. In maximal 2-3 Minuten ist der Vorteig zubereitet.
Der Vorteig darf jetzt bei Zimmertemperatur mit einem Bäckerleinen oder noch einfacher, einer Duschhaube, für gute 8 Stunden ruhen. Das Abdecken verhindert die Austrocknung des Teiges. Wer mehr Zeit hat oder es nicht anders planen kann, kann den Teig auch bis zu 12 Stunden ruhen lassen. Länger sollte es jedoch nicht sein.
Nach der Ruhephase des Vorteiges geht es mit dem Hauptteig weiter. Dafür werden in einer Rührschüssel der Küchenmaschine der fertig gereifte Vorteig, Mehl, Wasser, Salz und die frische Hefe richtig gut verknetet. Der Teig sollte mindestens 10 Minuten geknetet werden, bis sich ein weicher und geschmeidiger Teig gebildet hat.
Ob der Teig fertig geknetet ist oder noch ein paar Minuten braucht, kann mit dem sogenannten „Fenstertest“ herausgefunden werden. Dafür wird etwas Teig aus der Rührschüssel entnommen und zwischen beiden Händen langsam gezogen, ohne dass dieser reißt. Wenn der Teig so hauchdünn ist, dass man durchschauen kann, hat er den Fenstertest bestanden. Er ist nun fertig ausgeknetet.
Anschließend kommt der Teig in eine mit etwas Olivenöl gefettete Kunststoffbox und wird mit einem Tuch oder noch besser mit einem Deckel für ca. 2 Stunden ruhen gelassen.
In diesen 2 Stunden muss der Teig allerdings gedehnt und gefaltet werden (stretch & fold). Dafür einfach die Finger etwas befeuchten oder leicht einölen, den Teig auf einer Seite hochziehen und „falten“ – quasi so, als wenn man ein DIN A4 Papier zur Hälfte falten würde. Jetzt den Teig um 90° drehen und wiederholen. Das Ganze wird alle 30 Minuten wiederholt. In 2 Stunden wird 4 x gefaltet. Dadurch bekommt der Teig Spannung, es wird Luft eingearbeitet und er zerläuft später beim Formen nicht. Anschließend wird der Teig halbiert und es werden zwei Brote daraus geformt, die je zweimal eingeschnitten werden.
Ob die Brote länglich oder rund geformt werden, ist jedem selbst überlassen. Wir haben uns für die längliche Form entschieden. Wenn die Teiglinge geformt sind, werden diese auf ein Stück Backpapier gegeben. Dadurch lassen sie sich später besser in den Grill oder Backofen schieben. Ungefähr 30 Minuten müssen die Teiglinge jetzt abgedeckt ruhen. Diese Zeit können wir nutzen, um unseren Grill oder Backofen samt Pizzastein auf 230°C vorzuheizen. Wir haben unsere Weißbrote auf dem Outdoorchef Arosa 570G Gaskugelgrill zubereitet, da dieser in der Standardposition und der damit erzeugten indirekten Hitze, perfekt zum Backen geeignet ist.
Wenn der Grill aufgeheizt ist, werden die Brote (oder das Brot, wenn es ein großes Weißbrot werden soll) auf den heißen Pizzastein geschoben. Für etwa 20 Minuten werden die Brote nun bei 230°C mit geschlossenem Deckel gebacken. Anschließend wird die Temperatur auf ca. 200°C runtergeregelt und das Brot für weitere 18-20 Minuten gebacken. Es ist fertig, wenn es goldbraun geworden ist. Wer sich unsicher ist, kann auch beim Brot die Kerntemperatur messen und mit einem Einstichthermometer hineinstechen. Das Brot sollte eine Kerntemperatur von 93-95°C erreicht haben, dann ist es fertig.
Jetzt ist unser Weißbrot fertig und kann zum Auskühlen auf ein Gitterrost gelegt werden. Unser Weißbrot duftet jetzt schon richtig lecker und verleitet zum Anschnitt. Damit muss aber noch gewartet werden, bis das Brot komplett ausgekühlt ist. Dann hat es nochmals sein Aroma intensiviert.
Zum Weißbrot passen natürlich idealerweise süße Dinge, wie Marmelade, Honig oder der beliebte Haselnussaufstrich. Das Brot schmeckt aber auch herzhaft belegt als Sandwich richtig klasse. Für dieses Weißbrot muss aufgrund der langen Teigführung etwas Zeit eingeplant werden, aber es lohnt sich! Viel Spaß beim Nachbacken!
Das Rezept zum Ausdrucken:
Kochutensilien
Zutaten
Für den Vorteig:
- 100 g Mehl Typ 550
- 75 ml lauwarmes Wasser
- 1 g frische Hefe
Für den Hauptteig:
- Vorteig (komplett)
- 600 g Mehl Typ 550
- 420 ml Wasser
- 15 g Meersalz
- 12 g frische Hefe
Anleitungen
- Wir beginnen mit dem Vorteig. Dieser ist sehr wichtig, damit unser Weißbrot schön saftig bleibt und vor allem Geschmack bekommt. Für den Vorteig braucht es nur drei Zutaten: Mehl, lauwarmes Wasser und etwas frische Hefe. Die Hefe wird in einer größeren Schüssel in dem lauwarmen Wasser aufgelöst. Dazu kommt nun das Mehl. Alles wird jetzt von Hand oder noch einfacher, mithilfe des Stils eines Holzkochlöffels gut durchgeknetet bzw. gemischt. Es muss kein glatter Teig entstehen, sondern lediglich so viel geknetet oder gerührt sein, dass kein Mehl mehr übrig ist, sondern sich alles gut vermischt hat. Das war es auch schon. In maximal 2-3 Minuten ist der Vorteig zubereitet. Der Vorteig darf jetzt bei Zimmertemperatur mit einem Bäckerleinen oder noch einfacher, einer Duschhaube, für gute 8 Stunden ruhen. Das Abdecken verhindert die Austrocknung des Teiges. Wer mehr Zeit hat oder es nicht anders planen kann, kann den Teig auch bis zu 12 Stunden ruhen lassen. Länger sollte es jedoch nicht sein.
- Nach der Ruhephase des Vorteiges geht es mit dem Hauptteig weiter. Dafür werden in einer Rührschüssel der Küchenmaschine der fertig gereifte Vorteig, Mehl, Wasser, Salz und die frische Hefe richtig gut verknetet. Der Teig sollte mindestens 10 Minuten geknetet werden, bis sich ein weicher und geschmeidiger Teig gebildet hat. Ob der Teig fertig geknetet ist oder noch ein paar Minuten braucht, kann mit dem sogenannten "Fenstertest" herausgefunden werden. Dafür wird etwas Teig aus der Rührschüssel entnommen und zwischen beiden Händen langsam gezogen, ohne dass dieser reißt. Wenn der Teig so hauchdünn ist, dass man durchschauen kann, hat er den Fenstertest bestanden. Er ist nun fertig ausgeknetet. Anschließend kommt der Teig in eine mit etwas Olivenöl gefettete Kunststoffbox und wird mit einem Tuch oder noch besser mit einem Deckel für ca. 2 Stunden ruhen gelassen.
- In diesen 2 Stunden muss der Teig allerdings gedehnt und gefaltet werden (stretch & fold). Dafür einfach die Finger etwas befeuchten oder leicht einölen, den Teig auf einer Seite hochziehen und "falten" – quasi so, als wenn man ein DIN A4 Papier zur Hälfte falten würde. Jetzt den Teig um 90° drehen und wiederholen. Das Ganze wird alle 30 Minuten wiederholt. In 2 Stunden wird 4 x gefaltet. Dadurch bekommt der Teig Spannung, es wird Luft eingearbeitet und er zerläuft später beim Formen nicht. Anschließend wird der Teig halbiert und es werden zwei Brote daraus geformt, die je zweimal eingeschnitten werden.
- Ob die Brote länglich oder rund geformt werden, ist jedem selbst überlassen. Wir haben uns für die längliche Form entschieden. Wenn die Teiglinge geformt sind, werden diese auf ein Stück Backpapier gegeben. Dadurch lassen sie sich später besser in den Grill oder Backofen schieben. Ungefähr 30 Minuten müssen die Teiglinge jetzt abgedeckt ruhen. Diese Zeit können wir nutzen, um unseren Grill oder Backofen samt Pizzastein auf 230°C vorzuheizen. Wir haben unsere Weißbrote auf dem Outdoorchef Arosa 570G Gaskugelgrill zubereitet, da dieser in der Standardposition und der damit erzeugten indirekten Hitze, perfekt zum Backen geeignet ist.
- Wenn der Grill aufgeheizt ist, werden die Brote (oder das Brot, wenn es ein großes Weißbrot werden soll) auf den heißen Pizzastein geschoben. Für etwa 20 Minuten werden die Brote nun bei 230°C mit geschlossenem Deckel gebacken. Anschließend wird die Temperatur auf ca. 200°C runtergeregelt und das Brot für weitere 18-20 Minuten gebacken. Es ist fertig, wenn es goldbraun geworden ist. Wer sich unsicher ist, kann auch beim Brot die Kerntemperatur messen und mit einem Einstichthermometer hineinstechen. Das Brot sollte eine Kerntemperatur von 93-95°C erreicht haben, dann ist es fertig. Jetzt ist unser Weißbrot fertig und kann zum Auskühlen auf ein Gitterrost gelegt werden. Unser Weißbrot duftet jetzt schon richtig lecker und verleitet zum Anschnitt. Damit muss aber noch gewartet werden, bis das Brot komplett ausgekühlt ist. Dann hat es nochmals sein Aroma intensiviert.
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Hallo
Kann ich das Mehl auch durch Vollkorn oder Dinkel oder Roggenmehl ersetzen?
Vielen Dank
Gruss Christoph
Nein, denn dann ist es ja kein Weißbrot mehr. 😉
Hallo Frank,
kann ich die 2 Stunden am nächsten Tag auch länger ziehen?
Wenn wir erst Abends essen wollen, würde ich das Baguette erst Nachmittags backen wollen, damit es frisch bleibt.
Mit den maximal 12 Stunden der ersten Phase, wäre das aber schwer umzusetzen 🙂
VG,
Sascha
Ich backe ausschließlich unser Brot selbst und habe ist fast das selbe Rezept hier. Allgemein geschrieben, warum benötigst du bei dieser langen u guten Teigführung (und zusätzlich noch einen Vorteig mit 1g Hefe) 12g Hefe? Das ist mM viel zu viel. Insgesamt reichen hier max 4g. Zeit ist das Zauberwort. Gruß Andrea
Hallo Andrea,
danke fürs Feedback. Genau, Zeit ist das Zauberwort.
Wenn ich die Stockgare länger angesetzt und nicht durch S&F unterbrochen hätte, hätte ich auch weniger Hefe genommen, da hast du Recht.
In unserem Rezept finde ich die 10g aber akzeptabel.
Beste Grüße
Frank