Pizza Fritta Napoletana ist eine frittierte Pizza, die in Neapel zum alltäglichen Straßenbild gehört. Was die frittierte Pizza ausmacht und wie man eine authentische Pizza Fritta zubereitet, zeigen wir euch in diesem Rezept.
Pizza Fritta
Wir lieben Pizza aller Art und experimentieren gerne mit Pizzateig. Doch nicht immer hat man Lust auf eine klassische Pizza aus dem Pizzaofen. In diesem Rezept zeigen wir euch, wie man eine frittierte Pizza zubereitet. Die Pizza Fritta ist ideal, wenn man beispielsweise noch Teigreste übrig hat und wenn man mal kreativ mit Pizzateig sein möchte.
Was ist Pizza Fritta?
Pizza Fritta ist weit mehr als nur ein außergewöhnlicher Snack – sie ist ein lebendiges Zeugnis der neapolitanischen Geschichte und Kultur. Ihre Entstehung ist eng mit den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in Neapel während und nach dem Zweiten Weltkrieg verbunden, als traditionelle Pizzaöfen in Neapel kaum verfügbar waren und Holz für das Backen teuer geworden war. Doch vor allem die neapolitanischen Mütter waren einfallsreich in großer Not und haben das auf den Tisch gebracht, was die Italiener lieben: die Pizza! Da teures Brennholz kaum verfügbar war und es damals noch keine gasbefeuerte Pizzaöfen gab, frittierten die Nonnas den Pizzateig in heißem Öl. Diese Methode war nicht nur eine Notlösung, sondern entwickelte sich schnell zu einer beliebten und preiswerten Art, den Appetit zu stillen. Frauen spielten dabei eine zentrale Rolle: Sie bereiteten den Teig zu, frittierten ihn, füllten und belegten ihn mit einfachen, aber schmackhaften Zutaten – etwa Ricotta, passierten Tomaten oder Resten von Pancetta und Ciccioli – und verkauften die fertige Pizza an Haus- und Straßenständen. Vermutlich liegt hier auch die Geburtsstunde der italienischen Streetfood-Kultur.
Sophia Loren macht Pizza Fritta bekannt
Diese Zubereitungsart ermöglichte es, Pizzen schnell, kostengünstig und ohne aufwändige Zutaten herzustellen. Besonders bekannt wurde die Pizza Fritta durch die Frauen Neapels, die sie an Straßenständen verkauften. Berühmt wurde frittierte Pizza vor allem auch durch den Film „L’Oro di Napoli“ (Das Gold von Neapel) von 1954, in dem Sophia Loren eine Pizzaverkäuferin spielt, die Pizza Fritta auf der Straße anbietet.
Von der Nachkriegszeit in die Moderne
Im Laufe der Zeit hat sich die Pizza Fritta von einem einfachen Notfallgericht zu einem wahren Symbol der neapolitanischen Esskultur entwickelt. Heute findet man sie nicht nur an Straßenständen, sondern auch in modernen Restaurants – oft mit innovativen, hochwertigen Zutaten wie Büffelmozzarella oder sogar Trüffel, die dem traditionellen Rezept eine zeitgemäße Note verleihen. So gelingt es, den authentischen Geschmack und die Ursprünge der Pizza Fritta zu bewahren und gleichzeitig neue, kreative Interpretationen zu bieten.
Unterschiedliche Varianten der frittierten Pizza
Auch bei der Pizza Fritta gibt es unterschiedliche Zubereitungsarten. Insgesamt haben sich drei Hauptzubereitungsarten herauskristallisiert:
- Klassische Pizza Fritta: Hier handelt es sich um eine gefüllte Teigtasche, die gut verschlossen frittiert wird und von der Machart der Pizza Calzone ähnelt.
- Montanara: Die Pizza Montanara ist eine besondere Variante der neapolitanischen Pizza. Hier wird der Pizzateig zunächst frittiert, dann mit Tomatensauce, Mozzarella, Parmesan und Basilikum belegt und anschließend im Ofen überbacken. Sie kombiniert das Beste aus zwei Welten: die knusprige, luftige Textur einer frittierten Pizza und den klassischen Belag einer traditionellen Pizza Margherita.
- Panzerotti: Panzerotti stammen ursprünglich aus Apulien, sind aber in ganz Süditalien beliebt. Es handelt sich um kleine, halbmondförmige Teigtaschen aus Pizzateig, die mit verschiedenen Zutaten gefüllt und anschließend frittiert werden.
Rezept für Pizza Fritta
Heute ist Pizza Fritta ein fester Bestandteil der neapolitanischen Streetfood-Kultur. Sie wird entweder als runde, flache Pizza frittiert und anschließend belegt, oder als gefüllte und zusammengeklappte „Calzone Fritto“ angeboten. Wir machen in diesem Rezept aus übrig gebliebenen Pizzateig kleine frittierten Pizzen, die anschließend mit Tomatensauce, gehobeltem Parmesan und Basilikum belegt werden.
Folgende Zutaten werden für drei kleine frittierte Pizzen benötigt:
- 1 Teigling neapolitanischer Pizzateig (ca. 280 g)
- 3 EL Pizzasauce
- 30 g Parmesan (dünn gehobelt)
- etwas Basilikum
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Schritt 1: Den Pizzateig formen
Zunächst wird der Pizzateig geteilt und auf der Arbeitsfläche in etwas Semola flach gedrückt. Wir machen aus einem Teigling drei kleine Pizzen zu je ca. 90-95 Gramm. Anders als bei der neapolitanischen Pizza sollte die Luft hier komplett aus dem Teig gedrückt werden, da sich der Teig später beim Frittieren sowieso wieder etwas aufbläht. Die Teiglinge sollten etwa 7 – 8 mm dick sein.
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Schritt 2: Den Pizzateig frittieren
In der Zwischenzeit sollte das Öl aufgeheizt werden auf eine Frittier-Temperatur von etwa 170°C. Weniger sollte es nicht sein, da sich der Pizzateig sonst zu stark mit Öl vollsaugt. Wir haben den Pizzateig in einem Dutch Oven (Petromax Feuertopf ft9) mit 2,5l Rapsöl frittiert. Der Pizzateig wird ca. 4-5 Minuten frittiert, bis er von beiden Seiten goldbraun und knusprig ist. Zwischendurch den Pizzateig einmal wenden, damit er von beiden Seiten gleichmäßig frittiert wird.
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Schritt 3: Den Pizzateig belegen
Wenn der Pizzateig fertig ist, wird er aus dem heißen Öl genommen und auf zum Abtropfen auf etwas Küchenpaper gelegt. Der Pizzateig bläht sich beim Frittieren etwas auf. Vor dem Belegen wird einfach wieder in der Mitte flach gedrückt, so dass er mit Tomatensauce, Parmesan und etwas Basilikum belegt wird.
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Schritt 4 (optional): Die Pizza überbacken
Wer möchte, kann die frittierte Pizza jetzt noch kurz im heißen Backofen oder Pizzaofen backen, damit der Käse schmilzt. Diesen Schritt haben wir in diesem Rezept nicht gemacht, da der Parmesan auch durch den heißen Pizzateig leicht anschmilzt und warm wird.
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Durch das Frittieren erhält die Pizza Fritta eine knusprige, goldbraune Außenschicht, während der Pizzateig innen fluffig und geschmackvoll bleibt. Dazu braucht es nur ein paar hochwertige Toppings und schon hat man einen perfekten Fingerfood-Snack!
Fazit
Die Pizza Fritta ist weit mehr als nur ein frittierter Snack – sie verkörpert eine ganze Geschichte und Kultur Neapels. Ursprünglich entstand sie in der schwierigen Nachkriegszeit, als traditionelle Holzöfen und teure Zutaten für die Zubereitung der klassischen Pizza schlichtweg nicht für jedermann verfügbar waren. Die Neapolitaner erfanden deshalb, den einfachen Hefeteig in heißem Öl zu frittieren, um so ein schmackhaftes und sättigendes Gericht zu kreieren, das auch mit bescheidenen Mitteln zubereitet werden konnte.
Pizza Fritta zum Ausdrucken:
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Zutaten
- 280 g Neapolitanischer Pizzateig
- 3 EL Pizzasauce
- 30 g Parmesan (dünn gehobelt)
- Basilikum
Anleitungen
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Zunächst wird der Pizzateig geteilt und auf der Arbeitsfläche in etwas Semola flach gedrückt. Wir machen aus einem Teigling drei kleine Pizzen zu je ca. 90-95 Gramm. Anders als bei der neapolitanischen Pizza sollte die Luft hier komplett aus dem Teig gedrückt werden, da sich der Teig später beim Frittieren sowieso wieder etwas aufbläht. Die Teiglinge sollten etwa 7 - 8 mm dick sein.
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In der Zwischenzeit sollte das Öl aufgeheizt werden auf eine Frittier-Temperatur von etwa 170°C. Weniger sollte es nicht sein, da sich der Pizzateig sonst zu stark mit Öl vollsaugt. Wir haben den Pizzateig in einem Dutch Oven (Petromax Feuertopf ft9) mit 2,5l Rapsöl frittiert. Der Pizzateig wird ca. 4-5 Minuten frittiert, bis er von beiden Seiten goldbraun und knusprig ist. Zwischendurch den Pizzateig einmal wenden, damit er von beiden Seiten gleichmäßig frittiert wird.
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Wenn der Pizzateig fertig ist, wird er aus dem heißen Öl genommen und auf zum Abtropfen auf etwas Küchenpaper gelegt. Der Pizzateig bläht sich beim Frittieren etwas auf. Vor dem Belegen wird einfach wieder in der Mitte flach gedrückt, so dass er mit Tomatensauce, Parmesan und etwas Basilikum belegt wird.
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Wer möchte, kann die frittierte Pizza jetzt noch kurz im heißen Backofen oder Pizzaofen backen, damit der Käse schmilzt. Diesen Schritt haben wir in diesem Rezept nicht gemacht, da der Parmesan auch durch den heißen Pizzateig leicht anschmilzt und warm wird.
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