Zirbenschnaps selber machen ist nicht schwer. Wie man mit nur wenigen Zutaten einen genialen Zirbenlikör machen kann, zeigen wir euch in diesem Rezept.
Zirbenschnaps, Zirbenlikör & Zirbenbrand
Du willst deinen eigenen Zirbenschnaps ansetzen? Dann bist du hier genau richtig, denn ich war in Österreich und habe meinen eigenen Zirbenschnaps angesetzt. Den kompletten Vorgang habe ich auch in meiner Instagram-Story dokumentiert und dabei wurde ich u.a. auch ein paar Mal verbessert, dass das ja gar kein Zirbenschnaps ist, den ich da mache, sondern ein Zirbenlikör. Ja, das ist grundsätzlich natürlich richtig, denn ich habe ja keinen Schnaps gebrannt, sondern einen Likör angesetzt. Ich zeige euch hier also, wie man einen Zirbenlikör macht. Beim Zirbenlikör werden rote Zirbenzapfen, die noch im Saft stehen, zwischen Ende Juni und Ende Juli gesammelt unter Zugabe von Kandis in Korn oder Vodka eingelegt. Umgangssprachlich wird eben dieser Zirbenlikör in Österreich aber Zirbenschnaps genannt, auch wenn das fachlich nicht ganz richtig ist. Nicht zu verwechseln ist es natürlich mit einem Zirbenbrand oder Zirbengeist, der dann auch wirklich gebrannt wird. Dafür werden die Zapfen erst im Oktober geerntet, wenn sie bereits verholzt und nicht mehr im Saft stehen. Dann werden die Zirbenkerne aus den Zapfen herausgelöst, zerkleinert und mit dem neutralen Alkohol vermischt und direkt danach gebrannt. Das Zirbendestillat enthält dann die ätherischen Öle der Zirbe und es handelt sich dabei um einen klaren, hochprozentigen Brand mit einem holzig-milden Geschmack, der in der Regel als Digestif nach einer Mahlzeit gereicht wird.
Von der Idee zur Umsetzung
Bevor ich euch zeige, wie man den Zirbenlikör macht, noch eine kurze Hintergrundgeschichte. Ich war in diesem Sommer im Hotel Winterbauer in Flachau im Salzburger Land zu Gast. Nach dem Abendessen hat der Hotelchef mir einen rötlichen „Absacker“ serviert. Dieser Zirbenschnaps hat mich gleich begeistert. Vollmundig, süß, mit dem charakteristischen Zirbengeschmack. Das war einfach genial und fortan gab es den nach jedem Abendessen im Hotel. 😉
Einige Tage später bekam ich mit, wie andere Hotelgäste von einer Wanderung zurückkamen und Zirbenzapfen gesammelt hatten. Sie wollten diese Zapfen mit nach Hause nehmen und daraus Zirbenschnaps machen. Jetzt stand für mich fest: Ein neues Projekt ist geboren und ich will meinen eigenen Zirbenschnaps machen! Also begann erstmal die Recherche, Google wurde gefragt, das Hotelpersonal wurde gefragt und es stand recht schnell fest, dass es ja gar nicht so schwer ist, seinen eigenen Zirbenschnaps zu machen. Es gibt ein paar Dinge, die man beachten muss, aber das entscheidende sind einfach die Zirbenzapfen. Diese müssen möglichst frisch sein und dürfen noch nicht verholzt sein. Sie lassen sich dann noch recht einfach mit einem Messer schneiden. Das Zeitfenster für die Ernte beträgt nur wenige Wochen von Ende Juni bis Ende Juli, manchmal noch bis in den August hinein.
Ist es erlaubt, Zirbenzapfen zu pflücken?
Die Zirbelkiefer wird auch König der Alpen genannt, da sie in Höhen zwischen 1600 und 2500 m vorkommt und extremen Wetterbedingungen standhält. Da die Zirbe zu den bedrohten Baumarten gehört und es etwa 50 Jahre dauert, bis eine Zirbelkiefer beginnt zu blühen und sie nur alle 6-8 Jahre Samen in den Zapfen bildet, ist das Pflücken von Zirbenzapfen in einigen österreichischen Bundesländern verboten. Einige Bundesländer erlauben es beispielsweise 4-5 Zapfen pro Tag zu sammeln (z.B. Kärnten). Generell gilt: Das Pflücken der Zapfen ist nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Eigentümers erlaubt. Wenn ihr Zirbelkiefern in ein Zirbenwald auf einer Wanderung seht, dürfen die am Boden liegenden Zapfen mitgenommen werden. Das Erklettern von Bäumen ist jedoch aufgrund der Verletzungsgefahr von Mensch und Baum untersagt. Ich habe die Zirbenzapfen bei einer Wanderung im Salzburger Land gesammelt und durfte auch die Zapfen nach vorheriger Nachfrage an einer Alm pflücken. Frische Zirbenzapfen erkennt man übrigens an ihrem bläulichen Schimmer.
Ihr seht also, dass es gar nicht so leicht ist, frische Zirbenzapfen zu bekommen. Wer keine Möglichkeit hat, selber an frische Zapfen zu kommen, kann sich diese aber beispielsweise auch frisch gepflückte Zirbenzapfen online bestellen. Jedoch geht das nur in der Erntezeit bis maximal Anfang August.
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Folgende Zutaten werden pro Liter Zirbenlikör benötigt:
- 1 l Korn (alternativ Vodka)
- 4 Zirbenzapfen
- 150 g weißer Kandis
Zirbenschnaps ansetzen
Nachdem ich also meine frischen Zirben gesammelt habe, wollte ich diese eigentlich mit nach Hause nehmen, um den Zirbenschnaps zu Hause anzusetzen. Da aber gilt, je frischer verarbeitet, umso besser wird das Endprodukt, bin ich dann in das nächste Geschäft, habe mir Korn (38%), Kandis und leere Flaschen gekauft. In der Hotelküche vom Hotel Winterbauer durfte ich dann die Arbeit verrichten und die Zapfen schneiden. Mein Tipp hier ist es, in jedem Fall Einmalhandschuhe zu verwenden, denn die Zapfen harzen und das Ganze ist eine sehr klebrige Angelegenheit.
Die Zirbenzapfen werden erst halbiert, dann geviertelt und dann sollte der leicht grünliche Strunk, der sich mittig im Zapfen befindet, herausgeschnitten werden.
Je nach Größe werden die geviertelten Zapfen nochmal halbiert oder gedrittelt und dann in das Ansatzgefäß gegeben. Also Faustregel gilt hier, 4 Zapfen pro Liter Korn/Vodka zu verwenden. Tipp: Statt Flaschen ist ein großes Einmachglas mit weiter Öffnung viel praktischer. Auf die Zapfen wird dann weißer Kandis gegeben. Weißer Kandis sorgt dafür, dass der Zirbenschnaps eine hell rötliche Farbe bekommt. Wenn brauner Kandis verwendet wird, dann geht die Farbe des Zirbenlikörs eher ins Bräunliche. Mit der Menge des Kandis wird auch die Süße des Zirbenlikörs bestimmt. Wer es weniger süß mag, kann auch mit weniger Kandis starten. Es gibt aber auch Rezepte mit 200 oder gar 250 g Kandis pro Liter. Die 150 g in diesem Rezept sind ein guter Mittelweg, man kann später auch noch Honig hinzugeben, wenn man den Zirbenlikör verfeinern möchte, oder er nicht süß genug ist.
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Jetzt kommt der Alkohol ins Spiel und das Ansatzgefäß wird mit Korn oder Vodka aufgegossen. Bei der Auswahl der Ansatz-Spirituose gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Da wir in erster Linie das Zirbenaroma beim fertigen Zirbenschnaps haben möchten, sollte ein relativ neutraler Schnaps verwendet werden, wie Korn oder Vodka. Es gibt beispielsweise auch Rezepte mit Obstler, da der aber recht geschmacksintensiv ist, wird das Zirbenaroma dann in den Hintergrund gedrängt. Daher ist meine Empfehlung ein neutraler Korn oder Vodka.
Schon nach wenigen Stunden erkennt man, wie sich die Farbstoffe aus den Zirbenzapfen lösen. Jetzt setzt die sogenannte Mazeration ein und die ätherischen Öle, die Aroma- und auch Farbstoffe der Zirbenzapfen gehen in den Alkohol über. Bereits am zweiten Tag ist der Zirbenschnaps richtig rot und die Farbe intensiviert sich in den kommenden Tagen immer weiter. Der Zirbenschnaps kann ruhig etwas Sonne abbekommen und auf eine Fensterbank gestellt werden. Alle 4-5 Tage sollte der Zirbenschnaps einmal gut durchgeschüttelt, bzw. umgerührt werden. Insgesamt können die Zirbenzapfen mehrere Wochen im Alkohol bleiben. Hier gilt, je länger, umso intensiver wird das Zirbenaroma. Nach 2-3 Wochen empfiehlt es sich, ein erstes Mal zu verkosten und ihn dann ggf. noch länger stehenzulassen, wenn euch das Zirbenaroma noch nicht intensiv genug ist. Meine Empfehlung sind 4-5 Wochen.
Wenn der Zirbenschnaps dann nach einigen Wochen den gewünschten Geschmack erreicht hat, werden die Zapfenstücke entnommen und der Zirbenschnaps wird durch ein Baumwolltuch, oder auch durch einen Kaffeefilter gefiltert.
Sollte der Zirbenschnaps jetzt wider Erwarten noch zu stark sein, oder nicht süß genug sein, kann man ihn noch mit Honig verfeinern. Ich liebe das geniale Aroma der Zirbenzapfen in diesem Likör und das Selbermachen hat sich definitiv gelohnt! Ich kann es euch nur ans Herz legen, das auch mal selber zu machen, oder euch mal einen Zirbenlikör (Empfehlung: Hödl Hof Zirberl) zu bestellen. Der schmeckt wirklich klasse! Frische Zirbenzapfen sind gerade auch noch zu bekommen und man kann sie online bestellen. Aus einem Kilogramm bekommt man ungefähr 5 Liter Zirbenschnaps. Sollten frische Zapfen übrig bleiben, kann man diese auch einfrieren. Dazu habe ich selber jedoch keine Erfahrungswerte.
- Ideal zum Verschenken oder selbst Genießen
- Österreich
- Packung Weight: 1.56 kg
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Die Anleitung zum Ausdrucken:
Zutaten
- 1 l Korn (oder Vodka)
- 4 Zirbenzapfen
- 150 g weißer Kandis
Anleitungen
- Also Ausgangsprodukt werden frische Zirbenzapfen benötigt, die nur im Zeitraum von Ende Juni bis Anfang August gesammelt werden können. Wer keine Möglichkeit hat, selber an frische Zapfen zu kommen, kann sich diese aber beispielsweise auch frisch gepflückte Zirbenzapfen online bestellen. Frische Zirbenzapfen sind recht schwer und haben je nach Größe ein Gewicht von etwa 70-80 Gramm.
- Beim Verarbeiten der Zapfen sollten Einmalhandschuhe getragen werden. Durch das Harz in den Zapfen ist es eine sehr klebrige Angelegenheit. Die Zirbenzapfen werden erst halbiert, dann geviertelt und dann sollte der leicht grünliche Strunk, der sich mittig im Zapfen befindet, herausgeschnitten werden. Je nach Größe werden die geviertelten Zapfen nochmal halbiert oder gedrittelt und dann in das Ansatzgefäß gegeben. Also Faustregel gilt hier, 4 Zapfen pro Liter Korn/Vodka zu verwenden. Tipp: Statt Flaschen ist ein großes Einmachglas mit weiter Öffnung viel praktischer. Auf die Zapfen wird dann weißer Kandis gegeben. Weißer Kandis sorgt dafür, dass der Zirbenschnaps eine hell rötliche Farbe bekommt. Wenn brauner Kandis verwendet wird, dann geht die Farbe des Zirbenlikörs eher ins Bräunliche. Mit der Menge des Kandis wird auch die Süße des Zirbenlikörs bestimmt. Wer es weniger süß mag, kann auch mit weniger Kandis starten. Es gibt aber auch Rezepte mit 200 oder gar 250 g Kandis pro Liter. Die 150 g in diesem Rezept sind ein guter Mittelweg, man kann später auch noch Honig hinzugeben, wenn man den Zirbenlikör verfeinern möchte, oder er nicht süß genug ist.
- Jetzt kommt der Alkohol ins Spiel und das Ansatzgefäß wird mit Korn oder Vodka aufgegossen. Bei der Auswahl der Ansatz-Spirituose gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Da wir in erster Linie das Zirbenaroma beim fertigen Zirbenschnaps haben möchten, sollte ein relativ neutraler Schnaps verwendet werden, wie Korn oder Vodka. Es gibt beispielsweise auch Rezepte mit Obstler, da der aber recht geschmacksintensiv ist, wird das Zirbenaroma dann in den Hintergrund gedrängt. Daher ist meine Empfehlung ein neutraler Korn oder Vodka.
- Schon nach wenigen Stunden erkennt man, wie sich die Farbstoffe aus den Zirbenzapfen lösen. Jetzt setzt die sogenannte Mazeration ein und die ätherischen Öle, die Aroma- und auch Farbstoffe der Zirbenzapfen gehen in den Alkohol über. Bereits am zweiten Tag ist der Zirbenschnaps richtig rot und die Farbe intensiviert sich in den kommenden Tagen immer weiter. Der Zirbenschnaps kann ruhig etwas Sonne abbekommen und auf eine Fensterbank gestellt werden. Alle 4-5 Tage sollte der Zirbenschnaps einmal gut durchgeschüttelt, bzw. umgerührt werden. Insgesamt können die Zirbenzapfen mehrere Wochen im Alkohol bleiben. Hier gilt, je länger, umso intensiver wird das Zirbenaroma. Nach 2-3 Wochen empfiehlt es sich, ein erstes Mal zu verkosten und ihn dann ggf. noch länger stehenzulassen, wenn euch das Zirbenaroma noch nicht intensiv genug ist. Meine Empfehlung sind 4-5 Wochen.Wenn der Zirbenschnaps dann nach einigen Wochen den gewünschten Geschmack erreicht hat, werden die Zapfenstücke entnommen und der Zirbenschnaps wird durch ein Baumwolltuch, oder auch durch einen Kaffeefilter gefiltert. Sollte der Zirbenschnaps jetzt wider Erwarten noch zu stark sein, oder nicht süß genug sein, kann man ihn noch mit Honig verfeinern.
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Hallo Thorsten,
vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.
Hast du mal den Alkoholgehalt von deinem Zirbenschnaps bestimmen lassen? Ich habe letztes Jahr 6,3 Liter und dieses Jahr ca. 12 Liter angesetzt. Geschmacklich beide Jahre ein Traum. Allerdings würde mich der ungefähre Alkoholgehalt bei dem Mischungsverhältnis mal interessieren.
Viele Grüße
Hallo Florian, nein den Alkoholgehalt habe ich nicht bestimmen lassen. Ich schätze mal, dass es um die 30% ist, wenn man ihn mit 38%igem Alkohol ansetzt.
Hola, soy de Argentina y me interesa el licor de pino. La gran pregunta es, cual es el sabor, aroma y gusto final de este licor?. Tendré que buscar este tipo de pino en mi país para intentar hacerlo. Saludos.
El sabor es dulce y típicamente parecido al de las piñas. Los conos crecen en los Alpes a partir de 1800 m sobre el nivel del mar. No sé si se pueden encontrar en Argentina.
Guten Tag
Ich habe eine Frage, ob man bei einen selbstgemachten Zirbenschnaps Alkohol nachgießen darf, wenn man nicht mehr so viel zu Hause gehabt hat. Oder ist dann der Prozess von ansetzen zerstört? Mit freundlichen Grüßen Andreas E.
Hallo Andreas, grundsätzlich sollte das kein Problem sein. Habe es allerdings noch nicht selber ausprobiert.