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Sonne, Strand und Sansibar – Mehr als ein Promi-Paradies auf Sylt

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Die Sansibar in Rantum auf Sylt ist seit über 30 Jahren ein wahrer Publikumsmagnet. Egal ob Promis, Snobs, Normalos, Möchtegerns – die berühmte Bretterbude in den Dünen von Rantum zieht alle in ihren Bann. Entweder man liebt sie oder man hasst sie! Phänomen Sansibar – was steckt wirklich dahinter?

Mit meiner Familie habe ich im September 2015 eine Woche Urlaub auf Sylt verbracht. Einmal Deutschlands berühmteste Strandhütte besuchen gehört für Sylt-Urlauber natürlich auch dazu. Zugegeben, ich hatte meine Vorurteile: Die Hütte ist bestimmt voll von Snobs und gegelten Möchtegerns, die von Beruf Sohn sind und Papis Geld durch die Gegend tragen, etc. Was man eben so denkt, wenn man die Sansibar nur vom Hörensagen und aus dem TV kennt.

Die Geschichte der Sansibar

Im Jahre 1978 eröffnete der Schwabe Herbert Seckler einen Kiosk in den Dünen von Rantum, nachdem er zuvor eine Kneipe in Westerland betrieben hatte. Er verkaufte zunächst Bockwürste und Eintöpfe und baute sein Kiosk zu einem einfachen Strandlokal aus. 1982 brannte das Lokal komplett ab und Seckler baute es neu auf. Die Sansibar ist bis heute eine einfach Hütte geblieben. Die gekreuzten Säbel des Logos sind mittlerweile ein eingetragenes Warenzeichen und man bekommt Kleidung, Wein, Sekt, Gewürze, etc. der Kultmarke zu kaufen. Im Dünenkeller der Sansibar lagern 30.000 Weinflaschen und Air Berlin serviert die berühmte Sansibar Currywurst sogar über den Wolken.
Die gekreuzten Säbel des Logos haben mit Piraterie zu tun. Früher hat mal ein Gast gemeckert, dass es bei Seckler viel zu teuer ist. Seckler erwiderte, dass er bei ihm eben an einen Piraten geraten sei und das Logo war geboren. Der kultige Name zieht seit mehr als 30 Jahren die Leute an, dabei hat der Name gar nichts mit der ostafrikanischen Insel vor Tansania zu tun. Der Strandabschnitt zwischen Rantum und Hörnum heißt ganz einfach so und war namensgebend für Deutschlands „nördlichste Skihütte“, wie die Sansibar auch manchmal genannt wird.

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Deutschlands berühmteste Strandbar in den Dünen von Rantum

 

Mein erster Besuch in der Sansibar war doch eher ungeplant. Es war Sonntag der 06.September 2015. Ein sonniger aber doch recht windiger Tag. Es war unser erster Urlaubstag mit unserem 2-jährigen Sohn auf Sylt. Wir haben eine Ferienwohnung in Westerland in strandnähe gebucht. Nachmittags sollte es zum Strand gehen. Doch auf dem Dünenaufgang am Strand war die Brise so heftig, dass uns der Sand förmlich in die Augen wehte. Ok, das ist heute nicht das richtige Strandwetter! Also entschieden wir uns dazu die Insel mit dem Auto zu erkunden. Wir fuhren Richtung Süden und wollten eigentlich nach Hörnum.
Als wir Rantum durchquerten erschien kurz drauf die bekannte Flagge mit den Säbeln auf der rechten Straßenseite. Der Parkplatz war nicht sonderlich voll. „Sollen wir mal kurz anhalten und schauen?“ fragte meine Frau? „Klar warum nicht?“ erwiderte ich und steuerte den Parkplatz an.

Wenn man auf den Parkplatz fährt, darf man normalerweise zunächst mal 3 Euro bezahlen. Wohlgemerkt nur dafür, dass man sein Auto auf dem rund 700 m entfernten Parkplatz der Sansibar abstellen darf. Dann darf man sich einreihen zwischen X5, Cayenne, Touareg, Q7 und Co.
Wir hatten an diesem Nachmittag jedoch Glück und es wurde – wohl auch wetterbedingt – nicht kassiert. Wer den Weg durch die Dünen nicht zu Fuß auf sich nehmen will oder kann, der kann sich von der hauseigenen Mercedes-Shuttle-Flotte bis vor die Eingangstür kutschieren lassen. Die wenigen Meter bis zur Sansibar schaffen wir aber noch zu Fuss. Ich drückte meinem Sohn sein Sandspielzeug in die Hand und los ging es.

Da die Strandhütte recht geschützt in den Dünen liegt, war der Wind hier auch nicht so stark, wie direkt am Strand. Mein Sohn steuerte ohne zu zögern den großen Spielplatz vor der Sansibar an, auf dem es sogar eine Bobbycar-Rennbahn für die Kids gibt.

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Ein Paradies Für Kinder: Der Spielplatz direkt vor der Strandhütte

 

Wir hatten das Glück direkt einen freien Strandkorb neben dem Spielplatz zu ergattern. Perfekt: Sohnemann ist beschäftigt und ich entschied mich spontan dazu den Sansibar Burger mit Tomaten, zweierlei Saucen und Avocadocreme zu probieren. Das Hackfleisch stammt vom US-Beef Rib Eye und wird medium serviert. Als Beilage gibt es Pommes mit Pimientos de Padron und Krautsalat. Stolze 30 Euro werden für diesen Burger aufgerufen. Aber gut, ich bin auf Sylt, ich habe Urlaub und ich will mir mal was gönnen. 😉

Nach 5 Minuten Wartezeit wird zunächst ein großer Vorspeisenteller serviert. Dieser Teller ist wahrlich umfangreich mit zahlreichen Salaten, Schinken, Baguette und Dips. Damit habe ich nicht gerechnet und von diesem Teller wird eine einzelne Person problemlos satt. Ein toller Service! Berechnet wurde dieser Vorspeisenteller nicht.

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Vorspeisenteller mit Salaten, Schinken und Baguette

 

Nach weiteren 5-10 Minuten kam dann mein Burger. Wahrlich imposant! Ein richtig dickes Patty, welches wunderbar mit Röstaromen versehen ist. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Auf diesem Burger befinden sich sicherlich 200-250 Gramm gewolftes US Rib Eye Steak. Und wenn ich bedenke, was ich in einem Steakhouse für ein 250g schweres US Rib Eye Steak bezahle, dann relativiert sich der Preis dieses Burgers auch schon wieder…

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Der Sansibar Burger

 

Beilagen wie Pommes und Krautsalat sind von guter Qualität, aber sie verkommen bei diesem Burger zur Nebensache. Ich beisse in den Burger und…hmmm… saftiges, geschmackvolles Beef. Der Burger trieft! Ist es nicht genau das was einen guten Burger ausmacht?! Wenn man hinein beisst und der Saft förmlich aus den Mundwinkeln läuft?! Wenn man sich mit dem Burger so richtig einsauen kann?! Yes that’s a good burger! Das Fleisch zart, saftig und richtig aromatisch. Aber hey – US Rib Eye – das habe ich auch nicht anders erwartet. Die Sauce und die Avocadocreme passt perfekt. Ein wirklich toller Burger!

Ist der Burger sein Geld wert?

Ihr denkt jetzt sicher: 30 Euro für einen Burger? Da muss man schon reichlich bekloppt sein, oder? Ja, vermutlich muss man dass, oder aber man muss sich um Geld keine Sorgen machen. Und dennoch muss ich sagen, der Burger war mir das Geld wert. Es war zwar nicht der beste Burger meines Lebens, aber es war definitiv einer der besten Burger, die ich je gegessen habe. Die Fleischqualität war sensationell und ich kann mich nur wiederholen: Wenn ich in ein Steakhouse gehe und ein 250 g US Rib Eye Steak bestelle, dann kostet das auch gut und gerne 30 Euro. Hier ist das Steak halt gewolft. Dekadent? Vielleicht ein bischen, aber leider geil!

Frühstücksbrunch in der Sansibar

Ja, es hat mir gut gefallen bei meinem ersten Besuch in der Sansibar. Der Service ist top, das Personal ist äußerst freundlich („Moin, alles gut?“) und zuvorkommend und ich habe mich wohl gefühlt. Vorab habe ich schon viel Gutes über den Brunch in der Sansibar gehört. Und genau Diesen musste ich auch daher auch noch probieren. Täglich ab 10:30 Uhr bekommt man in der Sansibar für 23 Euro pro Person Brunch, der keine Wünsche offen lässt. Ich versuche mal zusammen zu fassen, was da alles dabei war:

  • Brötchen, Brot und Croissants
  • Tartar
  • Käse
  • Salami
  • Schinken
  • Wurst
  • Marmeladen
  • Tomate-Mozzarella mit Pesto und Pinienkernen
  • Rührei
  • Bacon
  • Nürnberger
  • Frikadellen
  • Leberkäse
  • Joghurt
  • Eiersalat
  • Thunfischsalat
  • Bratkartoffeln mit Pimientos de Padron
  • Sansibar Currywurst
  • Räucherlachs mit Meerrettich
  • Obstsalat
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Die Familie genießt den Brunch in der Sonne

 

Ausserdem gibt es dazu Kaffee, Tee und Kakao so viel man möchte. Der komplette Brunch wird am Tisch serviert. Alles kommt in kleinen Schälchen und Schalen auf den Tisch. Das ist richtig klasse, denn so muss man sich nicht an einem Buffet anstellen und in Schalen rumrühren wo schon viele Andere vorher dran waren. Wenn irgendwas leer ist, kann man jederzeit nachbestellen. Was soll ich sagen? Bilder sagen mehr als tausend Worte. Es war ein sonniger Mittwochmorgen im September mit Temperaturen von knapp 20 Grad. Wir saßen gut 2,5 Stunden auf der Terrasse der Sansibar in der Sonne und haben es einfach nur genossen. Perfektes Wetter, geniales Frühstück und unser Sohn war fast die ganze Zeit auf dem Spielplatz vor der Sansibar. So startet man perfekt in den Tag!

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Der Brunch in der Sansibar ist mehr als reichhaltig

 

Nahezu alle Speisen dieses Brunchs waren von sehr guter Qualität. Hier ist wirklich für jeden was dabei. Die Sansibar Currywurst: ein Traum! Die Salate: genial! Selbst die Marmeladen sind hausgemacht und richtig gut. Wer an diesem Brunch etwas zu meckern hat, dem ist nicht mehr zu helfen!
Tipp: Wer einen Platz auf der Terrasse oder in einem Strandkorb haben will, sollte zeitig da sein (am besten schon vor 10:30 Uhr), denn die besten Plätze sind bei gutem Wetter schnell weg und man kann im Außenbereich nicht reservieren.

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Strandshop der Sansibar

 

Die Sansibar zieht die Besucher nicht ohne Grund seit über 30 Jahren magisch an. Egal ob Promi oder Normalo, hier sind alle gleich und man wird sehr freundlich und zuvorkommend bedient. Die Atmosphäre mit den Strandkörben, den Dünen und dem Meer ist – vor allem bei gutem Wetter – einfach genial. Die Qualität der Speisen ist top, auch wenn man ein paar Euro mehr bezahlen muss als anderswo.
Entweder man liebt die Sansibar, oder man hasst sie. Wer sich denkt, da gibt es eh nur Schickimicki, Promis und Möchtegerns, der wird genau das auch finden und der wird das Strandlokal vermutlich nicht mögen. Wer sich aber auf die die Sansibar einlässt, die Füsse in den Sand steckt, sich einen Drink und was Schönes zu essen bestellt, der wird die Sansibar zu schätzen wissen. Ich mag die kleine „Strandhütte“ und könnte hier problemlos einen ganzen Tag verbringen.

Restaurant Sansibar
Inhaber Herbert Seckler
Hörnumer Straße 80
25980 Sylt / OT Rantum

Öffnungszeiten:
täglich 10:30 Uhr bis Open-End

Tischreservierung:
04651 / 96 46 46
(nur telefonisch möglich ab 12 Uhr)

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Thorsten Brandenburg
Thorsten ist einer der erfolgreichsten Griller Europas. Mit seinem Team BBQ Wiesel wurde er Deutscher Grillmeister der Amateure 2014, Deutscher Vize-Grillmeister der Profis 2015, Vize-Europameister 2016 und Grill-Weltmeister 2017! Im Januar 2013 startet er BBQPit.de und teilt dort seine Grill-Leidenschaft mit der großen weiten Welt. ;)

4 Kommentare

  1. Dem ganzen Bericht können wir zustimmen, sind wir doch in der Zwischenzeit schon Jahre immer wieder sehr gerne in der Sansibar, diesen Sommer sogar bei 12 Grad Außentemperatur auf der kleinen Terasse vor dem Verkaufkiosk/Strandkorbverleih.
    Vor Jahren waren wir auch recht skeptisch, als wir das erste Mal dort waren, jedoch wurden wir sehr gastfreundlich empfangen, das Essen war klasse, die Gäste drum rum von den Gucci-Schläppchen(sorry!) bis zum Harz IV-Empfänger, wir hatten die Jahre über nirgends solch interessante Tischnachbarn wie in der Sansibar.
    Überhaupt die Getränke und Speisen…….einfach immer wieder überraschen und sehr gut, wir genießen jedes Mal auf’s Neue einen Tag am Strand und danach zum Essen, zum Brunch oder zum Abendessen…..es ist immer wieder ein Phänomen, manchmal können wir es uns schon selbst nicht mehr erklären, wie magisch uns dieser Ort erscheint und was für eine wohlige Stimmung dort einsetzt…..
    Wir freuen uns beim Weggehen und Tschüss sagen schon immer auf das nächste mal……
    Vor Herbert Seckler ziehen wir den Hut…..?

  2. Da bestärkt mich in meinen Plänen, mit demnächst unbedingt mal Rib-Eye-Steaks von Metzger wollen zu lassen und mir einen zauberhaften kleinen Burger daraus zu machen.

  3. Würde Brunch nie auf diese Art essen, das ist aber Geschmackssache und die Klischee Kunden akzeptieren bestimmt nichts anderes als Service.

    Der Burger hingegen klingt lecker und auf Sylt gibt es auch günstige Ecken. Dennoch würde ich dort essen gehen, allein um ein eigenes Bild davon zu haben. Das positive Feedback bestärkt dies, auch wenn ich in einem Steak House nie Rib Eye kaufen würde, selbst wenn es US Ware ist.

  4. Schöner Bericht! Ich habe selbst mal „den“ Sansibar-Burger in Düsseldorf probiert, wo es im Breuniger am Schadowplatz auch einen Sansibarableger gibt. Der Burger war auch richtig gut, ich stelle mir aber doch die Frage, ob er dort den Preis wert ist, weil es gab keinen Vorspeisenteller und mit der kleinen Pommes-Beilage war auch der Sättigungsgrad überschaubar.

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