Gegrillter Hummer bzw. Hummerschwanz zu grillen ist nicht so kompliziert, wie es vermutlich auf den ersten Blick erscheint. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die man beim Hummer beachten sollte, denn Hummer ist eines der edelsten und auch teuersten Lebensmittel, die man zubereiten kann. Daher sollte man sich vorab ein paar Gedanken machen, wie man diese Delikatesse am besten zubereitet.
Gegrillter Hummer
Hummer wird meistens gekocht. Doch auch auf dem Grill kann man den Meeresbewohner richtig geschmackvoll zubereiten. Das meiste und auch beste Hummerfleisch befindet sich im Schwanz. Mit diesem Rezept für einen gegrillten Hummerschwanz zeige ich euch, wie gegrillter Hummer zubereitet wird.
Der „Florida Lobster“
Gegrillt habe ich diesen Hummer während meines Urlaubes in Florida. Gegrillter Hummer ist besonders beliebt in den USA. Die USA ist auch der größte Hummerproduzent der Welt. Vor allem in Nordosten des Landes – im Bundesstaat Maine – werden jährlich rund 100.000 Tonnen Hummer gefischt. Aber auch Florida ist bekannt für seinen „Lobster“ (engl. für Hummer). Auf Key West gibt es sogar alljährlich ein großes Lobsterfest mit dem der Beginn der Lobster-Saison gefeiert wird. Gegrillter Hummer wird dort an zahlreichen Ständen entlang der Duval Street serviert. Beim Florida Lobster handelt es sich jedoch eher um „spiny lobster“ (engl. für Languste), die in Florida jedoch ganz normal als Lobster verkauft werden. Unterscheiden kann man den Hummer von der Languste in erster Linie an den Scheren und an der Färbung. Ein Hummer hat eine eher dunkle, fast schwarze Färbung und große Scheren, während eine Languste farblich eher grün-braun ist und keine Scheren, sondern lange Fühler (Antennen) hat. Geschmacklich sind Hummer und Languste relativ ähnlich und nur echte Seafood-Experten würden in einer Blindverkostung einen Unterschied schmecken, da die Languste etwas trockener ist.
Rezept für gegrillten Hummer- bzw. Langustenschwanz
Die Begegnung mit diesem „Lobster Tail“ fand eher zufällig statt. Während ich in Fort Myers im örtlichen Costco-Großmarkt durch die Gänge schlenderte und eigentlich auf der Suche nach Spare Ribs war, entdeckte ich einen kapitalen Hummerschwanz in der Theke. Normalerweise sind die Hummerschwänze, die man in den Supermärkten kaufen kann eher 150-250 g schwer. Auch im Costco gab es eigentlich nur Doppelpacks mit zwei kleinen Langustenschwänzen. Doch oben auf lag ein knapp 600 g schwerer Hummerschwanz, den ich einfach nicht liegen lassen konnte! Ein wahres Prachtexemplar mit einem äußerst fairen Preis von 20$ pro Pfund (amerikanisches Pfund = 454 g). Folglich wurde der Speiseplan geändert und es gab gegrillten Hummer!
Wenn man so einen filigranen Hummerschwanz vor sich liegen hat, stellt sich die Frage, wie man den Hummer am besten zubereitet. Gegrillter Hummer lässt sich auf unterschiedliche Arten zubereiten:
- Der Hummerschwanz wird aus der Schale geholt und das Hummerfleisch ohne den schützenden Panzer gegrillt.
- Der Hummerschwanz wird halbiert und in der Schale gegrillt.
- Der Hummerschwanz wird aufgeschnitten, das Fleisch ausgelöst und der Hummerschwanz wird in der Schale gegrillt.
Ich entschied mich für die letztere Variante, da das Fleisch ausgelöst aber dennoch in der Schale gegrillt wird und gleichzeitig beim Grillen mit einer flüssigen Würzbutter aromatisiert werden kann.
Folgende Zutaten werden benötigt:
- 1 Hummerschwanz (möglichst groß / ca. 500 g)
- 100 g Butter
- 1 Limette
- Salz
- Pfeffer
Den Eigengeschmack des edlen Hummerfleisches sollte man keinesfalls mit zu vielen Aromen überdecken. Daher habe ich mich für eine gewürzte Flüssigbutter mit frischer Limette entschieden. Die Butter wird in einem Topf geschmolzen, mit dem Saft der Limette vermischt und mit einer Prise Salz und Pfeffer gewürzt.
Der Hummerschwanz wird aus der Karkasse ausgelöst. Dazu schneidet man den Panzer oben mittig bis zur Schwanzflosse auf. Nur bis zum Beginn der Flosse schneiden, keinesfalls durchschneiden! Dann wird das Hummerfleisch mittig entlang der geöffneten Schale bis auf die untere Haut/Membran aufgeschnitten (die Haut nicht durchschneiden!).
Die Schale wird vorsichtig nach außen aufgebrochen, so dass der Hummerschwanz sich v-förmig öffnet. Der Darm des Hummers wird entnommen und das Fleisch wird gelöst, ohne es aber komplett herauszunehmen. Das Fleisch bleib an der Schwanzflosse mit der Karkasse verbunden.
Das Hummerfleisch wird anschliessend mit der flüssigen Würzbutter eingepinselt und ist dann bereit für den Grill. Die Butter sorgt einerseits dafür, dass das Hummerfleisch nicht am Grillrost festklebt und andererseits sorgt sie für einen dezenten und frischen Geschmack auf Grund der Limette.
Gegrillter Hummer – den Hummerschwanz richtig grillen
Gegrillt wurde der Hummerschwanz auf einem Weber Summit S-470 Gasgrill. Der Grill wird auf etwa 180 – 200 Grad direkte Hitze vorgeheizt. Der Hummerschwanz wird dann zunächst 2-3 Minuten mit der Fleischseite nach unten gegrillt, gewendet und dann mit erneut mit der flüssigen Butter bepinselt. Der Hummer wird jetzt weitere 5-6 Minuten gegrillt.
Während der Hummer auf der Schalenseite gegrillt wird, wird er 2-3 Mal mit Butter bepinselt. Die Butter läuft auch in die Schale und aromatisiert den Hummer so von allen Seiten. Der Hummerschwanz sollte bis zu einer Kerntemperatur von etwa 56-58 Grad Celsius gegrillt werden.
Zur Bestimmung der Kerntemperatur sollte ein Einstichthermometer, wie beispielsweise das Inkbird IHT-1P verwendet werden. Der Hummerschwanz sollte keinesfalls zu lange auf dem Grill bleiben, denn das Fleisch wird schnell trocken und bekommt eine gummiartige Konsistenz.
Ich bin eigentlich kein großer Fisch- und Seafood-Freund, aber gegrillter Hummer ist eine Wucht! Der Hummergeschmack wird durch die Würzbutter unterstützt und bekommt durch die Limette einen wunderbar frischen Geschmack. Wer sich mal etwas Besonderes gönnen möchte, sollte dieses Hummer-Rezept unbedingt ausprobieren. Ein gegrillter Hummer- bzw. Langustenschwanz ist eine echte Delikatesse. Viel Spaß beim Nachgrillen!
Das Rezept zum ausdrucken:
Zutaten
- 1 Hummerschwanz (möglichst groß / ca. 500 g)
- 100 g Butter
- 1 Limette
- Salz
- Pfeffer
Anleitungen
- Den Eigengeschmack des edlen Hummerfleisches sollte man keinesfalls mit zu vielen Aromen überdecken. Daher habe ich mich für eine gewürzte Flüssigbutter mit frischer Limette entschieden. Die Butter wird in einem Topf geschmolzen, mit dem Saft der Limette vermischt und mit einer Prise Salz und Pfeffer gewürzt.
- Der Hummerschwanz wird aus der Karkasse ausgelöst. Dazu schneidet man den Panzer oben mittig bis zur Schwanzflosse auf. Nur bis zum Beginn der Flosse schneiden, keinesfalls durchschneiden! Dann wird das Hummerfleisch mittig entlang der geöffneten Schale bis auf die untere Haut/Membran aufgeschnitten (die Haut nicht durchschneiden!).
- Die Schale wird vorsichtig nach außen aufgebrochen, so dass der Hummerschwanz sich v-förmig öffnet. Der Darm des Hummers wird entnommen und das Fleisch wird gelöst, ohne es aber komplett herauszunehmen. Das Fleisch bleib an der Schwanzflosse mit der Karkasse verbunden. Das Hummerfleisch wird anschliessend mit der flüssigen Würzbutter eingepinselt und ist dann bereit für den Grill. Die Butter sorgt einerseits dafür, dass das Hummerfleisch nicht am Grillrost festklebt und andererseits sorgt sie für einen dezenten und frischen Geschmack auf Grund der Limette.
- Der Grill wird auf etwa 180 – 200 Grad direkte Hitze vorgeheizt. Der Hummerschwanz wird dann zunächst 2-3 Minuten mit der Fleischseite nach unten gegrillt, gewendet und dann mit erneut mit der flüssigen Butter bepinselt. Der Hummer wird jetzt weitere 5-6 Minuten gegrillt. Während der Hummer auf der Schalenseite gegrillt wird, wird er 2-3 Mal mit Butter bepinselt. Die Butter läuft auch in die Schale und aromatisiert den Hummer so von allen Seiten. Der Hummerschwanz sollte bis zu einer Kerntemperatur von etwa 56-58 Grad Celsius gegrillt werden. Der Hummerschwanz sollte keinesfalls zu lange auf dem Grill bleiben, denn das Fleisch wird schnell trocken und bekommt eine gummiartige Konsistenz.
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Wie auf den Keys! Mega. Danke für das Rezept. Im 1.Anlauf gelungen.
Super Rezept! Ich hätte da allerdings noch eine Frage dazu, falls gestattet:
Da wir nicht wirklich professionell bei BBQ&co unterwegs sind, sprich keinen Profi Grill haben, würde ich eher den Backofen vorziehen.
Auf was müsste ich denn dann genau achten, und was würde sich grundlegend bei der Zubereitung ändern?
Mfg,
Ben
Hallo Ben, wenn du es in der Küche zubereiten willst, dann lieber in einer Pfanne braten, da du im Backofen de Röstaromen nicht hinbekommst. Evtl. mit einem Deckel garen, bis der Hummer eine Kerntemperatur von 56-58°C hat. Dazu ein Einstichthermometer verwenden.
Hallo Thorsten,
Du sprichst von Hummer, zeigst aber eine Languste.
Langusten: lange Antennenähnliche Fühler – keine Scheren!
Hummer: Kräftige Scheren, keine langen Fühler
Langusten: Fleisch nur aus dem Schwanz
Hummer: Fleisch aus dem Schwanz, dem Körper und den Scheren
Wenn du also eine Languste zubereitest, dann vermeide doch bitte Irrtümer durch eine falsche Wortwahl.
Derjenige, der einen Hummer auf dem Grill an den Start bringt, kann mit Deinem „Hummer“-Rezept leider nichts anfangen. Zudem: Hummerfleisch ist feuchter, Lamgustenfleisch hingegen trockener und fester.
Etwas mehr Mühe für uns Griller!
Ben
Hallo Ben, das ist mir schon bewusst. Steht aber auch alles so im Rezept. Die Art der Zubereitung ist aber identisch.
Danke für das tolle Rezept und Anleitung 🙂
Bereits mehrfach auf diese Art gegrillt und immer ein voller Erfolg gewesen. Bei den letzten beiden Male hatte ich zusätzlich am Anfang eine kleine Handvoll „Jack Daniel’s Wood Smoking Chips“ auf die Kohle gepackt. Die dadurch entstandene rauchige Note der Hummerschwänze kam bisher bei allen „Testessern“ sehr gut an 🙂
Ok, trotzdem vielen dank! Bei mir kommen demnächst mal 2,5 kg mit obigem Rezept auf den Grill. Ich werde berichten 🙂
In Deutschland gibt es über spinylobster.de rohe Langustenschwänze verschiedener Größen.
Sie empfehlen möglichst kleine Schwänze zuzubereiten, da größere etwas mehlig werden können..
Hast du Erfahrungen damit?
Hallo Dominic, ich habe noch nicht so viele Langusten zubereitet, dass ich das beurteilen kann. Aber generell ist die Aussage sicherlich richtig.
Das sieht richtig, richtig lecker aus. Ich wollte schon lange Hummer / Languste probieren, allerdings hatte ich immer das Gefühl, dass der Aufwand riesig sein muss. Du hast jetzt aber das Gegenteil bewiesen!
Der Lagustenschwanz war vermutlich im Vorfeld bereits abgekocht. Würdest du ein lebendes Tier empfehlen, oder ein vorgefertiges Stück kaufen?
Hallo Christian, nein das war ein roher Schwanz. In Florida bekommt man die in jedem Supermarkt. Einen gekochten Schwanz zu grillen halte ich nicht für sonderlich sinnvoll, da er zu tocken wird.