Bevor wir loslegen, noch ein paar Worte zur Würzung. Grundsätzlich ist erlaubt was schmeckt und es gibt nicht nur eine Möglichkeit ein Hähnchen zu würzen. Wenn man aber ein knuspriges Grillhähnchen möchte, sollte man drei Dinge beachten:Das Hähnchen nur trocken würzen, denn wenn es mit einer flüssigen und/oder ölhaltigen Marinade bestrichen wird, ist zu viel Flüssigkeit am Hähnchen und die Haut wird nur schwer knusprig. Die Gewürzmischung muss auch nicht lange einwirken. Es reicht vollkommen aus, wenn das Hähnchen 20-30 Minuten bevor es auf den Grill kommt gewürzt wird.Keine Brine verwenden! Die Brine sorgt für Geschmack und saftig, aber eben auch für reichlich Feuchtigkeit auf der Haut. Diese Feuchtigkeit verhindert, dass die Haut knusprig wird.Die Gewürzmischung sollte viel Salz und wenig Zucker enthalten. Salz entzieht der Haut Feuchtigkeit und sorgt somit dafür, dass die Haut schneller knusprig wird. Auf Zucker sollte weitestgehend verzichtet werden, da das Hähnchen bei recht hoher Hitze zubereitet wird und der Zucker dann verbrennt. Unsere Empfehlung ist hier das Ankerkraut Brathähnchen Gewürzsalz und Chicken Basic. Da beide Gewürzmischungen einen recht hohen Salzanteil haben, sollten sie jedoch sparsam dosiert werden.
Neben der Vorbereitung ist die richtige Temperatur im Grill besonders wichtig. Die Temperatur darf nicht zu hoch sein, denn dann wird zwar die Haut knusprig, aber das Hähnchen gart nicht gleichmäßig durch und ist ggf. innen noch roh. Zu niedrige Temperaturen sorgen für wabbelige Haut. Wir empfehlen daher eine Gartemperatur von ca. 180-200°C und gegen Ende der Garzeit sollte die Temperatur auf 230°C erhöht werden. Wer einen Gasgrill mit Backburner (Heckbrenner) hat, ist im Vorteil, da der Heckbrenner ideal für knusprige Hähnchenhaut ist und am Ende einfach mal schnell hochgedreht werden kann. Aber auch auf einem herkömmlichen Kugelgrill mit Rotisserie-Aufsatz oder auf einem Gasgrill ohne Backburner kann man ein knuspriges Grillhähnchen hinbekommen.Generell sollte auch die Kerntemperatur des Hähnchens im Blick gehalten werden, denn das Hähnchen sollte natürlich durchgegart sein, aber es sollte auch nicht übergart sein, denn gerade die Hähnchenbrust wird bei zu hoher Kerntemperatur schnell trocken. Die ideale Kerntemperatur der Brust liegt bei 74-76°C, während die Schenkel auch bei einer Kerntemperatur von über 80°C noch sehr saftig sind und diese auch bis 80°C gezogen werden sollten. Die Kerntemperatur sollte an der dicksten Stelle entweder in der Brust oder im Schenkel gemessen werden, jedoch ohne einen Knochen zu berühren, da dieser das Messergebnis verfälschen würde. Wir empfehlen, den Messfühler an der dicksten Stelle in der Brust zu platzieren. Gerade beim Grillhähnchen von der Rotisserie empfiehlt es sich ein kabelloses Grillthermometer, wie beispielsweise den MEATER+ zu verwenden, da sich dann kein Fühlerkabel um die Rotisserie wickeln kann und das einfach die entspannteste Methode ist, die Temperaturen via App im Auge zu behalten.Tipp: Es empfiehlt sich, eine Edelstahl-Tropfschale unter dem Grillhähnchen zu platzieren, denn das verhindert, das Fett und Fleischsäfte in den Grill tropfen. Derjenige, der später den Grill sauber machen muss, hat so deutlich weniger Arbeit.
Wir haben unser Grillhähnchen auf dem Enders Boston Black Pro 6 SIKR Turbo II zubereitet. Dieser Grill hat einen Infrarot-Heckbrenner und eine große Grillfläche mit insgesamt 6 Brennern, so dass man auf diesem Grill auch problemlos drei Hähnchen gleichzeitig auf dem Drehspieß zubereiten könnte. Das Hähnchen wird zunächst mittig auf dem Drehspieß platziert und mit den Klammern fixiert. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Flügel und Schenkel nicht abstehen, sondern von den Klammern am Körper gehalten werden. Gerade die Flügel würden sonst einfach zu schnell verbrennen, wenn sie abstehen würden. Erst wenn das Geflügel fixiert ist, wird es von allen Seiten gewürzt. Spätestens jetzt ist es an der Zeit den Grill vorzuheizen.Wie bereits vorher erwähnt, wird das Hähnchen zunächst bei 180-200°C zubereitet. Da jeder (Gas)Grill anders reagiert und die Brenner unterschiedliche Leistungen haben, kann man nicht pauschal sagen, wie man die Brenner einstellt. In unserem Fall haben wir einen 6 Brenner Gasgrill, bei dem wir die jeweils den ganz linken und ganz rechten Hauptbrenner auf kleine Flamme gestellt haben und den Heckbrenner dann so weit aufgedreht haben, dass eine Gartemperatur von 180-200°C in der Garkammer herrscht. Wer einen Gasgrill ohne Backburner verwendet, der regelt die äußeren Brenner so ein, dass das Hähnchen bei 180-200°C indirekter Hitze gart. Beim Kugelgrill sollte man mit den Kohlekörben arbeiten und diese links und rechts auf dem Kohlerost platzieren, so dass das Hähnchen zwischen den Kohlekörben rotieren kann. Der Thermometerfühler vom MEATER+ wird mittig in der Brust platziert und dann kann auch schon die Rotisserie eingeschaltet werden.
Die Garzeit des Hähnchens hängt vom Gewicht und der Gartemperatur ab. Bei einem durchschnittlich schweren Hähnchen mit etwa 1,5 kg Gewicht sollte etwa eine Stunde Garzeit bei 180°-200°C eingeplant werden und dann wird der Backburner (oder die Hauptbrenner) hochgedreht, so dass 230-240°C erreicht werden. Das Hähnchen sollte nun 10-15 weitere Minuten bei der höheren Temperatur garen und dann hat man ein perfektes, knuspriges Grillhähnchen.
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