Solch einen großen Vogel hat man natürlich nicht alle Tage auf dem Grill und man hat erstmal ein wenig Respekt, denn ein solche großer "Flattermann" ist alleine durch seine Größe ziemlich beeindruckend. Unser Truthahn hat sogar mit rund 9 kg noch etwas mehr Gewicht als angegeben. Dennoch ist ein ganzer Truthahn, bzw. eine Pute vom Grill kein Hexenwerk. Man sollte jedoch ein wenig Zeit und Geduld haben. Zunächst wird der Truthahn gesäubert und in eine Brine eingelegt, die dafür sorgt, dass der Vogel saftig bleibt. Dies sollte optimalerweise am Vortag passieren, denn der Truthahn sollte 24h in der Lake bleiben.
Für das "Stuffing" schneidet man den Staudensellerie der Länge nach durch und dann quer in kleine Stücke. Die Zwiebel wird geputzt und ebenfalls in Würfel geschnitten. Das Baguette wird in etwa 1,5 cm große Würfel geschnitten und die Petersilie fein gehackt.
Die Speckwürfel werden in einer Pfanne knusprig gebraten. Dazu braucht man kein Öl oder Fett, da der Speck an sich schon Fett genug ist. Ist der Speck schön ausgebraten, gibt man die Zwiebeln und den Sellerie hinzu. Anschließend kommt die Butter, sowie die Brühe und der Weißwein hinzu. Das Ganze lässt man jetzt kurz aufkochen und würzt mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss nach, gibt die gehackte Petersilie dazu und hebt diese unter.
Nun lässt man die Mischung etwas abkühlen. Lauwarm wird sie dann über die Brotwürfel gegeben. Dazu gibt man noch das Ei und vermengt alles vorsichtig mit den Händen. Die Brotwürfel sollten allerdings nicht komplett zerdrückt werden, sondern noch etwas noch Struktur behalten.
Ist alles gut untergemischt, kann man mit dem Füllen des Truthahns beginnen. Auch hier gilt die alte Regel "Fleisch liebt Salz und Salz liebt Fleisch". Daher sollte das Innere des Truthahns nochmal leicht gesalzen werden. Nun gibt man die Füllung in den Truthahn. Nicht zu feste stopfen denn die Füllung geht noch etwas auf, aber auch nicht zu locker.
Normalerweise sollte die angegebene Füllung komplett in einen großen Truthahn passen. Sollte von der Füllung trotzdem noch etwas übrig sein, formt man einfach einen ovalen Riesenknödel, legt ihn in eine gefettete Auflaufform und gibt ihn ca. 45 Minuten vor Ende der Garzeit des Truthahns in den Ofen. Dann ist nichts verschwendet und schön knusprig wird die Füllung obendrein.
Ist der Truthahn gefüllt, kreuzt man die Beine übereinander und fixiert diese mit einem Stück Küchengarn. In die Brust und in die Schenkel injiziert man jetzt noch etwas flüssige Butter. Das sorgt für Geschmack und Saftigkeit. Nun ist es an der Zeit den Vogel auf den Grillrost zu legen. Empfehlenswert ist es, eine hitzebeständige Auffangschale mit etwas Wasser für das heruntertropfende Fett auf dem Deflektorstein unter dem Truthahn zu platzieren. Der Grill sollte ein indirektes Setup und eine Temperatur von ca. 160°C haben. Mit einem Gewicht von rund 9 kg hat er gerade so auf den Kamado Joe Classic II Keramikgrill gepasst. Viel größer hätte er nicht sein dürfen.
Hat man den Vogel auf den eingeregelten Grill verfrachtet, sollte man die Temperaturen von Rost und Fleisch mit einem Grillthermometer im Auge behalten. Wir haben uns für den neuen MEATER+ entschieden. Den Fühler sollte man im Oberschenkel platzieren. Nun kann man den Grill erstmal alleine lassen, denn bis die gewünschte Kerntemperatur von 78°C erreicht ist, dauert es noch ein paar Stunden. Die Garzeit hängt in erster Linie von der Größe des Truthahns ab.
Nach etwa 4 Stunden sollte man ein erstes Mal den Deckel des Grills öffnen und nach dem Garzustand und der Farbe der Haut schauen. Jetzt nimmt man eine Marinadenspritze, zieht aus der Tropfschale etwas Flüssigkeit und verteilt sie gleichmäßig über die Haut des Truthahns. Das schützt vor Austrocknung und gibt der Pute ein tolles Aroma. Diesen Vorgang sollte man bis zum Ende der Garzeit ca. alle 30 Minuten wiederholen.
Die Gesamtgarzeit dieses Truthahns betrug 6:15 h. Nach 5 Stunden haben wir einen Kirschholz-Chunk von Axtschlag mit auf die Glut gelegt, um für ein dezentes und fruchtiges Raucharoma zu sorgen. Wichtig ist, dass man es mit dem Räucherholz nicht übertreibt. Gerade bei Geflügel ist weniger Rauch mehr.
Der Geruch von dem fast fertigen Truthahn und dem leicht aufsteigenden Kirschholzrauch ist einfach grandios. Kurz vor Ende der Garzeit, kann man den Vogel optional noch mit etwas Ahornsirup glasieren.
Wenn der Vogel fertig ist, nimmt man ihn vom Grill, lässt ihn 10 Minuten ruhen und tranchiert ihn dann. Ein absoluter Hochgenuss! Dank der Brine ist er absolut saftig und schmackhaft.
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