Zirbenschnaps selber machen ist nicht schwer. Wie man mit nur wenigen Zutaten einen genialen Zirbenlikör machen kann, zeigen wir euch in diesem Rezept.
Also Ausgangsprodukt werden frische Zirbenzapfen benötigt, die nur im Zeitraum von Ende Juni bis Anfang August gesammelt werden können. Wer keine Möglichkeit hat, selber an frische Zapfen zu kommen, kann sich diese aber beispielsweise auch frisch gepflückte Zirbenzapfen online bestellen. Frische Zirbenzapfen sind recht schwer und haben je nach Größe ein Gewicht von etwa 70-80 Gramm.
Beim Verarbeiten der Zapfen sollten Einmalhandschuhe getragen werden. Durch das Harz in den Zapfen ist es eine sehr klebrige Angelegenheit. Die Zirbenzapfen werden erst halbiert, dann geviertelt und dann sollte der leicht grünliche Strunk, der sich mittig im Zapfen befindet, herausgeschnitten werden. Je nach Größe werden die geviertelten Zapfen nochmal halbiert oder gedrittelt und dann in das Ansatzgefäß gegeben. Also Faustregel gilt hier, 4 Zapfen pro Liter Korn/Vodka zu verwenden. Tipp: Statt Flaschen ist ein großes Einmachglas mit weiter Öffnung viel praktischer. Auf die Zapfen wird dann weißer Kandis gegeben. Weißer Kandis sorgt dafür, dass der Zirbenschnaps eine hell rötliche Farbe bekommt. Wenn brauner Kandis verwendet wird, dann geht die Farbe des Zirbenlikörs eher ins Bräunliche. Mit der Menge des Kandis wird auch die Süße des Zirbenlikörs bestimmt. Wer es weniger süß mag, kann auch mit weniger Kandis starten. Es gibt aber auch Rezepte mit 200 oder gar 250 g Kandis pro Liter. Die 150 g in diesem Rezept sind ein guter Mittelweg, man kann später auch noch Honig hinzugeben, wenn man den Zirbenlikör verfeinern möchte, oder er nicht süß genug ist.
Jetzt kommt der Alkohol ins Spiel und das Ansatzgefäß wird mit Korn oder Vodka aufgegossen. Bei der Auswahl der Ansatz-Spirituose gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Da wir in erster Linie das Zirbenaroma beim fertigen Zirbenschnaps haben möchten, sollte ein relativ neutraler Schnaps verwendet werden, wie Korn oder Vodka. Es gibt beispielsweise auch Rezepte mit Obstler, da der aber recht geschmacksintensiv ist, wird das Zirbenaroma dann in den Hintergrund gedrängt. Daher ist meine Empfehlung ein neutraler Korn oder Vodka.
Schon nach wenigen Stunden erkennt man, wie sich die Farbstoffe aus den Zirbenzapfen lösen. Jetzt setzt die sogenannte Mazeration ein und die ätherischen Öle, die Aroma- und auch Farbstoffe der Zirbenzapfen gehen in den Alkohol über. Bereits am zweiten Tag ist der Zirbenschnaps richtig rot und die Farbe intensiviert sich in den kommenden Tagen immer weiter. Der Zirbenschnaps kann ruhig etwas Sonne abbekommen und auf eine Fensterbank gestellt werden. Alle 4-5 Tage sollte der Zirbenschnaps einmal gut durchgeschüttelt, bzw. umgerührt werden. Insgesamt können die Zirbenzapfen mehrere Wochen im Alkohol bleiben. Hier gilt, je länger, umso intensiver wird das Zirbenaroma. Nach 2-3 Wochen empfiehlt es sich, ein erstes Mal zu verkosten und ihn dann ggf. noch länger stehenzulassen, wenn euch das Zirbenaroma noch nicht intensiv genug ist. Meine Empfehlung sind 4-5 Wochen.Wenn der Zirbenschnaps dann nach einigen Wochen den gewünschten Geschmack erreicht hat, werden die Zapfenstücke entnommen und der Zirbenschnaps wird durch ein Baumwolltuch, oder auch durch einen Kaffeefilter gefiltert. Sollte der Zirbenschnaps jetzt wider Erwarten noch zu stark sein, oder nicht süß genug sein, kann man ihn noch mit Honig verfeinern.
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