Wir packen mal wieder den Kaltrauchgenerator aus, denn heute gibt es geräuchertes Schweinefilet! Zart im Biss und mild geräuchert ist dieser Filetschinken eine besonders schmackhafte Art eines rohen Schinkens.
Das Schweinefilet wird zunächst gepökelt, dann durchbrennen lassen und zum Abschluss geräuchert. Der ganze Vorgang dauert um die 15 Tage. Es ist also durchaus mit einem zeitlichen Aufwand verbunden, der sich aber lohnt!
Für das Pökeln wird Nitrit-Pökelsalz verwendet. Hier empfehlen wir Pökelsalz mit einer Nitritgehalt von 0,4-0,5%. Die Menge des verwendeten Pökelsalzes hängt letztendlich von der Größe und vom Gewicht des Schweinefilets ab. Grundsätzlich wird pro Kilogramm Schweinefleisch 35 - 40 g Pökelsalz benötigt. Wir nehmen meist 40 g pro 1000 g Fleisch. Umgerechnet werden dann also 0,04 g Pökelsalz pro Gramm Fleisch benötigt. In unserem Fall haben wir ein 400 g schweres Schweinefilet, was demnach 16 g Pökelsalz (0,04 x 400 = 16) benötigt.
Zuerst wird das Schweinefilet pariert, von überschüssiger Silberhaut und Fett befreit und trocken getupft.
Das Lorbeerblatt wird mit dem Pfeffer im Mörser zerstoßen und anschließend mit den restlichen Gewürzen und dem Pökelsalz vermischt. Das Filet wird jetzt rundum mit der Pökelmischung eingerieben und in einen Vakuumbeutel gegeben. Sollte von der Pökelmischung nicht alles am Fleisch anhaften, werden die Reste ebenfalls mit in den Vakuumbeutel gegeben. Das Filet wird nun vakuumiert und eingeschweisst.
Das einvakuumierte Filet wird nun zum Pökeln in den Kühlschrank gelegt. Die Pökeldauer sollte pro Zentimeter Fleischdicke etwa einen Tag betragen + 2 Tage als Sicherheit, damit es auch wirklich komplett durchgepökelt ist. Ein 5 cm dickes Schweinefilet sollte daher für 7 Tage (5 Tage + 2 Tage Sicherheit) im Kühlschrank liegen. Dabei sollte das Fleisch täglich im Kühlschrank gewendet werden, damit sich das Salz gleichmäßig im Fleisch verteilt.
Während des Pökelns bildet sich im Vakuumbeutel eine Flüssigkeit. Kein Grund zur Beunruhigung, das ist Salzlake und völlig normal. Diese Pökelmethode wird daher auch Pökeln in Eigenlake genannt.
Nach der Pökelphase wird das Filet aus dem Vakuum befreit, mit Wasser abgespült und mit Küchenpapier trocken getupft. Nun muss das Schweinefilet im Kühlschrank auf einem Rost liegend oder hängend für 3 Tage bei einer Temperatur von 4-6°C durchbrennen. Dadurch verteilt sich der Salzgehalt und die Aromen gleichmäßig im Filet, die Oberfläche trocknet ab und kann somit im nächsten Schritt das Raucharoma besser aufnehmen.
Wir haben unser Schweinefilet in den CASO Dry-Age Cooler Reifeschrank durchbrennen lassen. Vorher wird das Filet mit Küchengarn abgebunden. Dadurch bleibt es besser in Form und kann einfacher aufgehangen werden.
Wenn die Oberfläche des Filets abgetrocknet und das Fleisch durchgebrannt ist, geht es in den Rauch. Das Fleisch wird mit einem Sparbrand, bzw. Kaltrauchgenerator kaltgeräuchert bei einer Temperatur von 10-25°C. Wir empfehlen den Grillfürst Kaltrauchgenerator, welcher problemlos 8 Stunden lang gleichmäßig Rauch abgibt. Geräuchert wird mit Buchenmehl (Tipp: Räuchergold Buchenholz Räuchermehl 0,5 - 1 mm). Dieses sollte möglichst trocken und feinkörnig sein, damit der Sparbrand nicht erlischt.
Geräuchert werden kann in jedem herkömmlichen Grill mit Deckel, Smoker, Räucherschrank oder was auch immer. Theoretisch reicht sogar ein großer Karton, wenn gerade kein Grill oder Räucherschrank zur Verfügung steht. Wir haben das Schweinefilet im Kamado Joe Classic II Keramikgrill geräuchert und den Sparbrand einfach auf den Kohlerost gestellt. Wichtig dabei ist, dass für ausreichend Zu- und Abluft gesorgt wird, damit der Kaltrauchgenerator nicht erlischt. Der Räucherdurchgang sollte etwa 8 Stunden dauern und zwischendurch sollte immer mal wieder nachgesehen werden, ob der Sparbrand auch wirklich durchläuft. Nach 8 Stunden im Rauch stellt sich auch die typische Rotfärbung ein. Grundsätzlich ist das geräucherte Schweinefilet nun fertig. Der Rauchgeschmack ist jetzt eher dezent, was sehr gut zum zarten Filet passt. Wer es intensiver mag, kann nach einem Tag Pause noch einen zweiten Räucherdurchgang einlegen.
Wer sich jetzt noch ein wenig gedulden kann, sollte den Filetschinken noch 4 Tage im Keller abhängen lassen, denn dadurch wird nochmal deutlich besser, da sich das Aroma besser entfaltet. Wenn die Außentemperaturen passen, kann der Schinken auch im Smoker/Grill/Räucherschrank hängen bleiben. Wer einen Reifeschrank nutzt, hängt das Filet einfach in den Reifeschrank bei 5-6°C und 80% Luftfeuchtigkeit. Und dann darf endlich angeschnitten werden, denn unsere geräuchertes Schweinefilet ist nach 15 Tagen endlich fertig!
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