Roastbeef grillen ist nicht schwer! Ein Roastbeef am Stück kann mehrere Kilogramm schwer sein, was auf den unerfahrenen Griller durchaus respekteinflößend sein kann. Mit dieser Anleitung wird dein Roastbeef vom Grill zart und saftig!
Das Roastbeef verfügt über einen Fettdeckel auf der Oberseite. Diesen Fettdeckel kann man dran lassen, da er das Fleisch während des Garvorganges vor Austrocknung schützt. Oder aber man entfernt ihn und hat so eine größere Fleischoberfläche für die Würzung. Letztendlich ist es reine Geschmackssache, ob man das Fett entfernt oder dran lässt. Oftmals wird es dran gelassen und nach dem Garvogang abgeschnitten. Wenn man es eh nicht mit essen möchte, kann man es besser sofort entfernen.
Wenn man ein größeres Stück zubereitet, um vom Rest Aufschnitt zu machen, sollte man den Fettdeckel in jedem Fall auch entfernen.
Wenn man das Fleisch pariert hat und Sehnen, sowie überschüssiges Fett abgeschnitten hat, kann es sein, dass das Roastbeef eine ungleichmäßige Form bekommen hat. Jetzt macht es Sinn, dass Fleisch mit etwas Küchengarn in Form zu binden, so dass es an allen Stellen gleichmäßig dick ist. Dadurch gart es gleichmäßiger und bleibt saftiger.
Das Roastbeef gehört zu den edlen Teilstücken des Rindes mit einem ausgeprägten Eigengeschmack. Daher sollte man auf frische Kräuter, Salz, Pfeffer und Knoblauch setzen und nicht zu sehr auf BBQ-Rubs, die den Eigengeschmack zu sehr überlagern. Rosmarin, Thymian und Oregano passen sehr gut bei Rindfleisch. Nach Möglichkeit sollte man auch hier frische Kräuter nehmen, die klein gehackt werden. Es spricht aber auch nichts dagegen, getrocknete Kräuter aus dem Glas zu nehmen, wenn man keine frischen Kräuter zur Hand hat. Getrocknete Kräuter werden in Öl wieder "aktiviert". Dazu etwas guten Pfeffer, etwas Salz und Knoblauch und man kann daraus mit etwas gutem Olivenöl eine tolle Marinade herstellen.
Wenn das Fleisch gewürzt ist, lässt man die Gewürze idealerweise noch 30-60 Minuten einwirken, bevor das Fleisch auf den Grill kommt. Wer möchte kann das Roastbeef auch vakuumieren und über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen.
Das gewürzte Roastbeef sollte man jetzt über der Glut von allen Seiten kurz und heiß angrillen, damit das Fleisch ein paar Röstaromen bekommt. Wir haben hier den Kamado Joe Classic II Keramikgrill verwendet, den wir mit Holzkohle auf etwa 220-230° aufgeheizt haben. Das Roastbeef wird von allen Seiten scharf angegrillt. Nicht zu lange, denn die Kräuter sollen ja nicht verbrennen.
Wenn das Fleisch rundherum angegrillt ist, nimmt man es vom Grill und regelt den Grill auf eine indirekte Hitze von etwa 110-120°C ein. Beim Kamado Joe werden dazu die Deflektorsteine eingelegt und der Grill somit von direkter auf indirekte Hitze umgebaut. Die Temperatur sollte nun möglichst niedrig sein, denn je niedriger, je gleichmäßiger gart das Roastbeef und je zarter und saftiger wird es. Nach Möglichkeit sollte die Gartemperatur nicht über 130°C hinausgehen. Je heißer der Grill ist, je mehr wird das Fleisch "gestreßt". Es gart ungleichmäßig und man bekommt ggf. einen grauen Rand am Fleisch und kein durchgehenden rosa Kern.
Ein großes Stück Rindfleisch verträgt auch etwas Rauch. Jedoch sollte man den Rauch dezent einsetzen. Ähnlich wie bei übermäßigem Einsatz von Gewürzen, kann man sehr schnell auch Rauch überdosieren. Wir mögen dezenten Rauchgeschmack am Fleisch, der den Eigengescvhmack nicht überdeckt. Ein Chunk Hickory Holz reicht hier vollkommen aus, um das Fleisch dezent zu smoken. Weniger ist hier mehr!
Wenn man ein Roastbeef grillen möchte, sollte man ein Grillthermometer verwenden, um die Temperaturen im Auge zu behalten. Wir nutzen das GrillEye Pro+, welches uns Dank WLAN & Bluetooth via App sowohl über die Gartemperatur, also auch über die Kerntemperatur informiert.
Das Roastbeef sollte möglichst gleichmäßig zartrosa im Kern sein. Wenn es medium werden soll, peilt man eine Kerntemperatur von 52-53°C an. Die Garzeit beträgt etwa 70-80 Minuten (bei größeren Stücken auch länger). Sobald das Fleisch die Temperatur erreicht hat, nimmt man es vom Grill und lässt es etwa 15 Minuten ruhen, bevor man es aufschneidet. Während dieser Ruhephase steigt die Kerntemperatur noch etwas an und man landet bei 55-56°C.
Die Ruhephase ist wichtig, da sich das Fleisch entspannen soll und sich die Fleischsäfte im Fleisch verteilen sollen. Schneidet man es sofort an, läuft viel Saft aus. Und der Saft soll ja schließlich im Fleisch bleiben und nicht auf dem Schneidebrett landen. Keine Sorge, innerhalb von 15 Minuten kühlt das Fleisch nicht aus. Das Fleisch bitte keinesfalls in Alufolie wickeln, denn dann fängt es an zu schwitzen und der Fleischsaft landet in der Folie.
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