Back to the roots heißt das Motto! Heute bleiben die Grillgeräte kalt und wir grillen ein Caveman Steak! Caveman Style bedeutet, dass das Steak direkt in der Glut zubereitet wird. Ohne Grill, ohne Technik, ganz ursprünglich, wie es früher die Höhlenmenschen gemacht haben.
Zugegeben es kostet ein wenig Überwindung, ein gutes Steak einfach in die Glut zu schmeißen. “Das klappt doch niemals! Das verbrennt doch sofort in der Glut” sind Gedanken, die unweigerlich aufkommen, wenn man daran denkt, ein Steak direkt in der Glut zu grillen.Aber so haben es früher die Höhlenmenschen ja wirklich gemacht und wir sind ja auch nicht die Ersten, die ein Caveman Steak grillen. Allerdings sollte man ein paar grundlegende Dinge beachten.
Man benötigt ein möglichst reines Feuer. Wenn man beispielsweise ein Lagerfeuer macht, sollte man möglichst Buchenholz (Hartholz) verwenden, die Scheite möglichst runterbrennen lassen und das Fleisch erst in die Glut legen, wenn keine Flammen mehr vorhanden sind. Man sollte keine Briketts verwenden, da diese Bindemittel und Zusatzstoffe enthalten könnten. Reine Holzkohle ist hier die bessere Wahl.
Das Glutbett sollte ausreichend groß sein (mindestens 3 x so groß wie das Steak), da man das Steak beim wenden nicht auf die gleiche Stelle legen sollte.
Das Fleisch sollte möglichst auf Raumtemperatur kommen, bevor es in die Glut gelegt wird. Je nach Dicke des Steaks dauert das Nachziehen sonst bei einem kühlschrankkalten Steak zu lange und eine wirklich indirekte Zone zum Nachziehen hat man in der Glut nicht.
Das Steak sollte ungewürzt und vor allem unmariniert in die Glut gelegt werden, denn alles was am Steak anhaftet, verbrennt in der Glut.
Wenn es soweit ist und das Glutbett ist bereit, sollte man die Asche wegpusten, denn die Holzkohle ist ja in der Regel von einer weißen Ascheschicht überzogen. Diese Ascheschicht sollte man speziell in den Bereich, wo das Steak liegen soll kurz wegpusten, da man die Asche nicht am Fleisch haben möchte. Man kann auch mit einem Stück Pappe wedeln und die Glut somit noch ein wenig entfachen und von Asche befreien.
Wenn es soweit ist und wir alle Vorkehrungen getroffen haben, heißt es Augen zu und durch! Traut euch! Legt das Steak direkt in die Glut. Es wird nicht verbrennen! Rindfleisch hat einen Wassergehalt von mindestens 70%. Daher verbrennt das Steak auch nicht. Die Glut wird durch das Fleisch sofort runter gekühlt. Das Steak bleibt jetzt 5 Minuten (ja, 5 Minuten!) pro Seite direkt in der Glut liegen.
Nach 5 Minuten wird das Steak von der Glut genommen und man wedelt am besten nochmal kurz mit einer Pappe (oder Holzbrett) um die Glut wieder zu entfachen, bzw. die Asche zu entfernen. Das Steak wird von evtl. anhaftenden Kohlestücken befreit und umgedreht auf eine andere Stelle in der Glut gelegt, denn die Stelle an der es lag ist jetzt zu weit ausgekühlt.
Nachdem das Steak von beiden Seiten 5 Minuten in der Glut lag, sollte es beidseitig Röstaromen haben. Da unser 1 kg schwere Steak mit einer Dicke von 4 cm zu diesem Zeitpunkt aber innen noch zu roh ist, müssen wir es indirekt gar ziehen. Dazu kann man das Steak beipielsweise auf einen großen und flachen Stein am Rande der Glut legen, um es so auf die gewünschte Kerntemperatur zu ziehen.
Oder aber, man baut sich eine “Gemüseplanke” in der Glut, auf der man Steak auf Temperatur kommen lässt. Gleichzeitig bereitet man sich so eine leckere Beilage zum Steak zu.Dazu verteilt man die Zwiebeln samt Schale in der Glut, legt darauf Paprika und Frühlingszwiebeln und darauf legt man dann das Steak. In unserem Fall hat das Steak etwa 35 Minuten gebraucht, um auf eine Kerntemperatur von 55°C zu kommen. Die Garzeit hängt stark von der Dicke des Steaks, den Witterungsbedingungen und der Temperatur der Glut ab. Zur Überprüfung der Kerntemperatur empfiehlt es sich, ein Einstichthermometer, wie beispielsweise ein Thermapen zu verwenden.
Wenn das Steak die gewünschte Kerntemperatur erreicht hat, nimmt man es vom Gemüsebett und lässt es noch kurz ruhen. In dieser Zeit kann man die Zwiebeln pellen und die verbrannte Haut der Paprika, sowie die äußere Haut der Frühlingszwiebeln abziehen. Das Gemüse schneidet man klein, würzt es ein wenig mit Salz und Pfeffer und hat so eine schmackhafte Beilage zum Steak. Das Steak wird anschließend aufgeschnitten und mit Salz und Pfeffer gewürzt.
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